Politik

Krankenhäuser fahren Regelversorgung wieder zurück

  • Dienstag, 13. April 2021
/picture alliance, Robert Michael
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Berlin – Zahlreiche Krankenhäuser in Deutschland fahren aufgrund der COVID-19-Pandemie ihre Regel­versorgung wieder zurück. Laut einer Befragung des Deutschen Krankenhausins­ti­tuts (DKI) unter 223 Krankenhäusern berichten 88 Prozent von einem Rückgang der Regelversorgung im Vergleich zur Nor­mal­auslastung um mehr als zehn Prozent.

Fast die Hälfte davon ver­zeichnete einen Rückgang von mehr als 20 Prozent der stationären Fälle. Drei Vier­tel der Häuser gaben an, ihre Regelversorgung deutlich (55 Prozent) oder in nennenswertem Umfang einschränken (20 Prozent) zu müssen. Nur ein Viertel teilte mit, die Belastung falle gering aus.

Gut ein Drittel der befragten Kliniken hält darüber hinaus eine Überlastung des eigenen Standortes für wahr­scheinlich, sodass einzelne medizinisch dringliche Fälle an umliegende Krankenhäuser verwiesen wer­den müssten. 14 Prozent rechnen damit, dass weder sie selbst noch umliegende Häuser alle medizi­nisch dringlichen Fälle aufnehmen können. In diesem Fall müssten überregionale Patientenverlegungen statt­finden.

Für den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, zeigen die Zahlen, dass die Politik unbedingt konsequent handeln muss, um die dritte Welle zu brechen. Es drohe aber „offensichtlich keine komplette Überlastung des Systems“. So gehe die Hälfte der Krankenhäuser davon aus, dass absehbar alle medizinisch dringlichen Fälle behandelt werden könnten.

Positiv ist für Gaß, dass durch die voranschreitenden Impfungen das Personal offenbar deutlich besser geschützt ist als noch in der ersten und zweiten Welle. 50 Prozent der befragten Krankenhäuser gaben an, dass die Personalausfälle wegen Coronainfektionen oder Quarantäne im Vergleich zur zweiten Welle deutlich zurückgegangen seien.

Die Ergebnisse der Umfrage beruhen auf der Onlinebefragung einer repräsentativen Stichprobe von 223 Krankenhäusern ab 50 Betten in Deutschland, die am 8. und 9. April 2021 durchgeführt worden ist.

may/kna

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