Krankenhausträger will Übergangsfristen bei NRW-Krankenhausreform

Düsseldorf – Die Caritas in Nordrhein-Westfalen (NRW) fordert die Einführung von Übergangsfristen im Zuge der neuen NRW-Krankenhausplanung. Wegen fehlender Zuweisungen von Leistungsgruppen durch das Ministerium gebe es bereits erste Fälle, in denen Krankenhäuser Leistungen einstellen müssten, hieß es gestern.
Die Caritas NRW plädiert für eine mindestens zwölfmonatige Übergangsphase. Während dieser Zeit sollten vereinfachte Kooperationen von Kliniken, beispielsweise die gemeinsame Leistungserbringung an zwei Standorten, möglich sein sowie eine finanzielle Unterstützung geleistet werden.
Ziel müsse es sein, die notwendigen Spezialisierungen der Krankenhäuser reibungslos durchzuführen und gleichzeitig die Versorgung der Bevölkerung aufrechtzuerhalten.
„An erster Stelle muss die Versorgungssicherheit der Menschen in Nordrhein-Westfalen stehen“, sagte Esther van Bebber, Caritasdirektorin im Erzbistum Paderborn für die Caritas in NRW. Diese sei nicht verzichtbar – um aber gleichzeitig die hohe fachliche Qualität gewährleisten zu können, bräuchten die Krankenhäuser dringend wirtschaftliche Stabilität.
Die Caritas habe sich im Rahmen des Anhörungsverfahrens zur Krankenhausplanung in NRW eingebracht und fordere weiterhin Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung und der wirtschaftlichen Stabilität der Krankenhäuser, so van Bebber.
Ohne ausreichende Übergangsfristen drohten „tiefe Lücken in der Gesundheitsversorgung. Krankenhäuser brauchen Zeit und Unterstützung, um sich auf die neuen Anforderungen des Krankenhausplans einzustellen“.
Ein umfassender Leistungswechsel funktioniere „schlicht nicht über Nacht“, sagte sie weiter. Deswegen sei die finanzielle Absicherung der Veränderungen wichtig. Die Aberkennung wichtiger Leistungsgruppen bringe viele Krankenhäuser an ihre wirtschaftlichen und strukturellen Grenzen.
Die Caritas NRW fordert deshalb auch eine Finanzierung der Transformationskosten, die über reine Baukosten hinausgeht.
„Diese Transformation ist notwendig, aber sie muss leistbar sein. Ohne ausreichende Finanzierung steht die Existenz vieler Krankenhäuser und damit die medizinische Versorgung auf dem Spiel, wenn wirtschaftlich ertragreiche Leistungsgruppen wegfallen, bevor neue Strukturen verlässlich etabliert werden können“, warnte van Bebber.
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