Krankenkassen schließen Vorbereitung für neue Patientenakte ab

Berlin – Die Krankenkassen haben die Einrichtung der neuen elektronischen Patientenakten (ePA) abgeschlossen. Die Kassen hätten bis heute 70.463.456 solcher Akten angelegt, erklärte der GKV-Spitzenverband.
„Jetzt sind praktisch alle gesetzlich Versicherten mit ihrer persönlichen elektronischen Patientenakte ausgestattet“, sagte Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes.
Ausgenommen seien nur jene Versicherten, die Widerspruch eingelegt hätten, „denn dann wird keine ePA eingerichtet“, fügte Pfeiffer hinzu. Sie bezeichnete die ePA als „Riesenschritt auf dem Weg zur Digitalisierung des Gesundheitswesens und eine große Chance, die Versorgung der Menschen nachhaltig zu verbessern.“
In der ePA sollen Diagnosen, Arztbriefe, eingenommene Medikamente und sonstige Gesundheitsdaten zentral erfasst werden. Für die rund 73 Millionen gesetzlich Versicherten in Deutschland wird sie seit Mitte Januar automatisch angelegt. Versicherte können auch nachträglich bei ihren Krankenkassen widersprechen. Dann wird die Akte mit allen Daten gelöscht.
Zur Anwendung kommt die neue Patientenakte aber noch nicht bundesweit. Sie wird seit Mitte Januar in Praxen, Kliniken und Apotheken in drei Modellregionen – Hamburg, Franken sowie Nordrhein-Westfalen – getestet.
Pfeiffer begrüßte dieses schrittweise Vorgehen. „Es braucht eine Aufwärmphase und das Training in den Modellregionen, bevor es den bundesweiten Startschuss geben kann“, erklärte sie. „Wie bei allen großen IT-Projekten wird es am Anfang sicher noch ab und zu ruckeln.“
Erst vor wenigen Tagen war angekündigt worden, dass sich der bundesweite Roll-out der elektronischen Patientenakte (ePA) verzögert. Er soll nun frühestens Anfang April kommen. Die Einführung des digitalen Medikationsprozesses (dgMP) und anderer Funktionen wurde ebenfalls verschoben.
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