Kritik an Superspreaderin in Garmisch-Partenkirchen

München – Der Fall einer mutmaßlich als sogenannte Superspreaderin für zahlreiche SARS-CoV-2-Infektionen in Garmisch-Partenkirchen verantwortlichen Frau zeigt nach Überzeugung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), wie sehr „Leichtsinn und Unvernunft Andere gefährden“.
Söder sagte gestern in einem Bild-Talk, er sage „immer wieder, wir müssen die Vernünftigen vor den Unvernünftigen schützen“. Bei der Frau gehe es nun möglicherweise um ein sehr hohes Bußgeld als Strafe.
Die 26 Jahre alte Frau soll trotz Coronasymptomen und einer Quarantäneanordnung in der vergangenen Woche am Dienstag in Garmisch-Partenkirchen mehrere Lokale besucht haben. Dabei soll die hoch ansteckende Frau zahlreiche andere Menschen infiziert haben.
Allein in dem Hotel, in dem die Frau arbeitet, wurden nach Angaben des Landratsamtes bislang 24 Menschen positiv getestet. Garmisch-Partenkirchen liegt mittlerweile über dem kritischen Wert von 50 Neuinfektionen an sieben Tagen je 100.000 Einwohner. Das Landratsamt verhängte bereits verschiedene Einschränkungen etwa bei den Öffnungszeiten in der Gastronomie.
Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) forderte Konsequenzen für die mutmaßliche Verursacherin.
„Gegen so eine Rücksichtslosigkeit sollte ein klares Signal und ein mahnendes Beispiel gesetzt werden, dass jeder mit empfindlichen Sanktionen rechnen muss, der in dieser besonderen Situation der Pandemie gegen die Regeln verstößt und andere vorsätzlich in Gefahr bringt.“
In Bayern kann bei Verstößen gegen Quarantäneauflagen ein Bußgeld von 2.000 Euro verhängt werden.
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