Landkinderarztquote in Rheinland-Pfalz rückt näher

Mainz – Fast zwei Jahre nach der ersten Ankündigung rückt eine Landkinderarztquote in Rheinland-Pfalz näher. Das Kabinett stimmte einer entsprechenden Änderung von Vorschriften zur ärztlichen Versorgung zu, wie das Gesundheitsministerium in Mainz mitteilte.
Es gebe bei der ambulanten Versorgung von Kindern und Jugendlichen große regionale Unterschiede, Versorgungslücken in ländlichen Gebieten seien künftig nicht auszuschließen, sagte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD). Genau hier soll die Landkinderarztquote ansetzen, die ähnlich wie die schon länger existierende Landarztquote funktionieren soll.
Laut Ministerium sollen in Zukunft drei Prozent der zu vergebenden Medizinstudienplätze in Rheinland-Pfalz für solche Personen reserviert werden, die sich zu einer fachärztlichen Weiterbildung im Bereich Kinder- und Jugendmedizin sowie auf eine mindestens zehnjährige ambulante Tätigkeit als Kinder- und Jugendarzt in Gebieten mit besonderem Bedarf verpflichten.
Ziel des Ministeriums ist es, das Gesetz Mitte Mai in den Landtag zu bringen, bis zum Herbst soll es dann in Kraft treten. Erstmals angekündigt hatte Minister Hoch eine solche Landkinderarztquote im Parlament im Juni 2023.
Die Barmer monierte, die Quote sei zwar gut, wirke aber wegen der langen Ausbildungszeiten von Kinderärzten erst in einigen Jahren. Sie werde alleine nicht ausreichen, sagte die Landesgeschäftsführerin für Rheinland-Pfalz und das Saarland, Dunja Kleis. Deutlicher schneller helfen könnten etwa mehr Möglichkeiten für Ärztinnen und Ärzte, als Angestellte in Praxen zu arbeiten.
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