Lauterbach will Pflegekräften mehr Aufgaben übertragen

Berlin – Um den Pflegeberuf attraktiver zu machen und gleichzeitig gegen den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen vorzugehen, will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Pflegefachkräften mehr Aufgabenbereiche übertragen.
„Die Heilkundeübertragung ist ein wichtiges Instrument, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Hier ist Deutschland rückständig“, sagte Lauterbach heute bei einer Befragung der Bundesregierung vor Abgeordneten des Bundestags.
„Pflegekräfte, die sehr gut ausgebildet sind, können in Deutschland weniger machen, als es im internationalen Umfeld der Fall ist“, sagte Lauterbach weiter. Das mache es weniger attraktiv für internationale Pflegefachkräfte, in Deutschland zu arbeiten.
Weiter erklärte der Minister, dass die Vorbehaltsaufgaben in der Pflege zu eng gefasst seien. „Daran arbeiten wir im Laufe des Jahres und werden einen gesetzlichen Vorschlag einbringen, um die Heilkundeübertragung einfacher zu machen“, kündigte Lauterbach an.
In dem Gesetzentwurf sollen die Vorbehaltsaufgaben entsprechend definiert und die Arbeitsbereiche der Pflege ausgeweitet werden, so Lauterbach. Welche konkreten Aufgaben- und Verantwortungsbereiche Pflegekräfte künftig übernehmen sollen, ließ Lauterbach hingegen offen.
In Paragraf 4 des Pflegeberufegesetzes sind der Pflege vorbehaltene Tätigkeiten festgehalten. Dazu gehören derzeit die Erhebung und Feststellung des individuellen Pflegebedarfs, die Organisation, Gestaltung und Steuerung des Pflegeprozesses sowie die Analyse, Evaluation, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege.
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