Politik

Lauterbach wird Schirmherr von Sepsis-Kampagne

  • Freitag, 22. April 2022
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). /picture alliance, Wolfgang Kumm
/picture alliance, Wolfgang Kumm

Berlin – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach übernimmt die Schirmherrschaft für die Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis. Er schaffe damit Sichtbarkeit auf höchster politischer Ebene für diese unterschätzte Erkrankung, erklären das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) und seine Partner Sepsis Stiftung, SepsisDialog der Universitätsmedizin Greifswald und die Deutsche Sepsis Hilfe (DSH).

Die Kampagnenpartner setzen sich seit Februar 2021 dafür ein, allumfassend über Sepsis aufzuklären und das Wissen darüber in der Bevölkerung und beim medizinischen Fachpersonal zu verbessern. „Könnte es Sepsis sein?“, solle zukünftig eine genauso selbstverständliche Frage sein wie die Frage nach einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall.

Seit Juli 2021 wird die Kampagne vom Bundesministerium für Gesundheit finanziell gefördert. „Es ist an der Zeit, dass Sepsis zu einem zentralen Thema auf höchster politischer Ebene wird. So wird dem Thema Sepsis Sichtbarkeit verliehen“, sagt Initiatorin Ruth Hecker, Vorsitzende des APS und Chief Patient Safety Officer an der Universitätsmedizin Essen. „Wir begrüßen daher die Übernahme der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach für die Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis sehr.“

Als Mediziner, Epidemiologe und Wissenschaftler wisse Lauterbach um die große Relevanz der Erkrankung, sagte Matthias Gründling, Leiter des SepsisDialogs der Universitätsmedizin Greifswald. „Die Schirmherrschaft ist für die Akteure im SepsisDialog Ansporn, die Bemühungen um die Aufklärung und Schulung des medizinischen Personals und um gelebtes Qualitätsmanagement bei Sepsis weiter zu verstärken.“

Nach aktuellen Schätzungen erkranken in Deutschland jährlich etwa 340.000 Erwachsene an einer Sepsis, davon versterben 100.000 und 75 Prozent der Überlebenden leiden an erheblichen Langzeitfolgen. „Die durch Viruserkrankungen wie Grippe und COVID-19 bedingten Sepsis- und Todesfälle wurden in diesen Schätzungen noch nicht berücksichtigt“, betonte Konrad Reinhart, Vorsitzender der Sepsis Stiftung sowie Senior- und BIH/Charité Visiting Professor, Charité Universitätsmedizin Berlin. Die WHO halte die Mehrzahl der Sepsisfälle durch bessere Infektionsvorbeugung und Früherkennung für vermeidbar.

„Es ist deshalb außerordentlich erfreulich und ermutigend, dass Bundesgesundheitsminister Lauterbach die Schirmherrschaft für unser Bündnis #DeutschlandErkenntSepsis übernommen hat und es Mitte Mai eine gemeinsame Erklärung der G7-Gesundheitsminister geben wird, in der erstmals die Bedeutung von Sepsis hervorgehoben wird”, sagte Reinhart.

EB/lau

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