Lernen aus Corona: Kommission legt Empfehlungen vor

Magdeburg – Eine unabhängige Expertenkommission hat nach einem Rückblick auf die Coronapandemie in Sachsen-Anhalt Empfehlungen vorgelegt, damit das Land bei einer ähnlichen Lage besser vorbereitet ist.
„Niemand weiß, wann eine solche Herausforderung wieder kommt“, sagte der Vorsitzende der Regierungskommission Pandemievorsorge, der Jurist Winfried Kluth. Der öffentliche Gesundheitsdienst mit den Gesundheitsämtern müsse dauerhaft gestärkt werden, das sei eine Investition in die Zukunft. Zudem seien digitale Infrastrukturen nötig, Datenerhebungen, Personal und technische Ausstattung.
Das Infektionsschutzgesetz müsse weiterentwickelt werden mit großen Spielräumen, so Kluth. Schulschließungen sollten nicht verboten, sondern in die Verantwortung der Länder gelegt werden. Betroffene sollten bei der Abwägung stärker einbezogen werden. Und auch die Risikokommunikation der Behörden müsse professionalisiert und weiterentwickelt werden.
Rückblickend fasste Kluth zusammen, dass das System während der Pandemie gelernt habe. Er hob ein sehr hohes Engagement und die Lernkurve hervor. Fehler und Fehleinschätzungen seien korrigiert und angepasst worden, sowie sich die Erkenntnislage verändert habe.
Die Kommission aus 16 Fachleuten verschiedener gesellschaftlicher Bereiche wie Recht, Gesundheitswesen, Wissenschaft, Bildung, Wirtschaft hat rund ein Jahr lang gearbeitet. Kommissionschef Kluth betonte die Unabhängigkeit.
In ihrem Abschlussbericht legt die Regierungskommission 75 Handlungsempfehlungen vor. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte, Empfehlungen der Kommission sollten umgesetzt werden. Die Ressorts seien aufgefordert, entsprechende Kabinettsvorlagen zu erarbeiten. Es werde auch Simulationsübungen geben.
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