Lieferengpass gefährdet laut Krankenhausgesellschaft urologische Operationen

Berlin – Ein Lieferengpass bei einer Spüllösung droht zu Versorgungsproblemen insbesondere bei urologischen Behandlungen zu führen. Davor warnt die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG).
Die Lösung sei essenziell, um Operationsgebiete und Wunden zu spülen. Ohne sie könnten bestimmte Operationen nicht durchgeführt werden. Ein Ersatzprodukt gebe es nicht, weshalb insbesondere die Durchführung urologischer Eingriffe gefährdet sei. Auch andere Operationen seien von der Verfügbarkeit von Spüllosungen abhängig.
„Durch das Fehlen dieser unentbehrlichen Spüllösung wird sich kurz- bis mittelfristig die Versorgungslage deutlich verschärfen, mit spürbaren Folgen für die Kliniken aber vor allem für Patientinnen und Patienten.“, schreibt die DKG.
Einer Abfrage unter Krankenhäusern zufolge gebe es derzeit keinen Mehrbedarf, der die Lieferengpässe verursacht haben könnte. Vielmehr sei die jetzige Situation Folge einer langfristigen Marktentwicklung im Arzneimittel- und Medizinproduktebereich. Falsche Anreize hätten dazu geführt, dass sich Oligopole und Monopole gebildet haben.
Das sei auch bei der betroffenen Spüllösung der Fall, für die es nur einen Anbieter gebe. Das sei beispielhaft für die sich immer weiter zuspitzende Situation bei der Lieferbarkeit von Medizinprodukten und Arzneimitteln.
„Wir erwarten, dass Behörden, Politik und der Hersteller hier umgehend reagieren und Abhilfe schaffen“, mahnt die DKG. Sie appelliere an den Hersteller, ethisch zu handeln und die Belieferung der deutschen Krankenhäuser sicherzustellen. „Gleichzeitig fordern wir den Gesetzgeber auf, Mittel und Wege zu finden, um die Belieferungspflichten der Hersteller rechtlich zu verankern.“ Es gehe um die Versorgungssicherheit.
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