Politik

Maas ruft zur Stärkung der Weltgesundheits­organisation auf

  • Donnerstag, 12. November 2020
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD). /picture alliance, Kay Nietfeld
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD). /picture alliance, Kay Nietfeld

Paris – Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat mit Blick auf internationale Gesund­heitskrisen zu einer Aufwertung der Weltgesundheitsorganisation WHO aufgerufen.

Bei einer Veranstaltung der Allianz für den Multilateralismus während des Paris Peace Forums heute forderte Maas laut vorab verbreitetem Redetext eine Stärkung der „multi­lateralen Gesundheitsarchitektur“, zu der auch die Verbesserung der Handlungs­fähigkeit der WHO gehöre.

Nach der US-Präsidentschaftswahl sei er „zuversichtlich, dass wir bei dieser Anstrengung auch wieder auf unsere amerikanischen Freunde werden zählen können“, sagte Maas. Un­ter US-Präsident Donald Trump waren die USA aus der WHO ausgetreten. Sein demo­kra­ti­scher Herausforderer und Nachfolger im Amt, Joe Biden, hatte nach seinem Wahlsieg ver­gangene Woche zugesagt, der Organisation wieder beizutreten.

Die Coronapandemie habe die Diplomatie sehr viel schwieriger gemacht, sagte Maas. „Sie liefert uns aber auch ein starkes Argument für internationale Zusammenarbeit: Denn in einer Pandemie ist keiner sicher, bis alle sicher sind.“ Die Allianz für den Multilateralis­mus habe deshalb die weltweite Gesundheitsversorgung zu ihrer Priorität gemacht.

Dabei wolle sie sich auf drei Bereiche konzentrieren: Erstens müssten Impfstoffe gegen COVID-19 zu einem globalen öffentlichen Gut gemacht werden. Zweitens müsse die WHO gestärkt und ihre Handlungsfähigkeit in weltweiten Gesundheitskrisen verbessert wer­den. Drittens müsse ein „One-Health-Ansatz“ verfolgt werden, um künftige Pandemien zu verhindern.

Die Coronakrise habe gezeigt, „wie eng die Gesundheit von Menschen, Tieren und des ganzen Planeten miteinander zusammenhängen“, sagte Maas. Der Außenminister verwies auch auf die Bedeutung verlässlicher und transparenter Informationen im Kampf gegen die Pandemie. „Manipulation und Desinformation sind die todbringenden Komplizen des Virus“, sagte er.

Nach Angaben der Organisatoren des Paris Peace Forums wollen die Teilnehmerstaaten und -organisationen der zweitägigen Veranstaltung insgesamt mehr als 500 Millionen Dollar Hilfen zusagen, um den weltweiten Zugang zu Coronatests sowie Behandlungen und Impfstoffen zu gewährleisten.

Allein Frankreich wolle 100 Millionen Euro zusagen, weitere 100 Millionen sollen von der EU-Kommission kommen. Ein „bedeutender“ Beitrag sei auch von der Gates-Stiftung zu erwarten.

afp

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