Massenanfall von Erkrankten in Brandenburg

Potsdam – Immer mehr Krankenhäuser in Brandenburg stoßen wegen der steigenden Zahl der zu behandelnden COVID-19-Fälle an ihre Belastungsgrenze, vor allem im Süden. Innerhalb des Landes müssen mehr Patienten in andere Krankenhäuser verlegt werden, wie das Gesundheitsministerium heute mitteilte.
Es wies die Träger der Rettungsdienste auf den sogenannten Massenanfall von Erkrankten hinaus, die diesen nun ausrufen können. Damit kann die Koordination durch die Rettungsdienste der Landkreise und Städte besser gesteuert werden. Unter anderem gibt es mehr Verlegungskapazitäten.
Die Hospitalisierungsinzidenz, die angibt, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner nach einer Coronainfektion innerhalb von einer Woche ins Krankenhaus eingewiesen wurden, stieg von 5,45 auf 6,16.
Die Warnampel ging von Gelb auf Rot. Auch die Zahl der COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen in Brandenburg nahm weiter zu. Nach 24,7 Prozent gestern stieg der Anteil auf 24,8. Die Warnampel steht in diesem Bereich schon länger auf Rot.
Insgesamt wurden dem Ministerium zufolge 13 Patienten im Rahmen des Kleeblattsystems verlegt. Am vergangenen Freitag waren es demnach fünf COVID-19-Intensivpatienten aus Brandenburg, die Berlin aufnahm. Weitere acht Coronapatienten wurden Anfang dieser Woche in die Hauptstadt verlegt.
„Die nächsten Wochen werden eine extreme Belastungsprobe“, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Die Lage in den Krankenhäusern sei überall sehr angespannt. Die Zahl der zu versorgenden COVID-19-Patienten folge nach dem Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz zwei bis drei Wochen später.
Dieser Wert sank im Vergleich zum Vortag landesweit leicht von 636,6 auf 635,1. Innerhalb eines Tages kamen 3.435 neue Coronainfektionen hinzu nach 1.848 gestern.
42 Menschen starben im Zusammenhang mit einer COVID-Erkrankung. 810 Patienten werden mit einer COVID-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt, 182 liegen auf Intensivstationen, hiervon müssen mit Stand gestern 144 beatmet werden.
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