Politik

Mehr als 50.000 Coronatote in Deutschland seit Pandemiebeginn

  • Freitag, 22. Januar 2021
/picture alliance, Annette Riedl
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Berlin – In Deutschland sind seit Beginn der Pandemie mehr als 50.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 gestorben. Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem Robert-Koch-Institut (RKI) 859 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden, wie das RKI heute Morgen bekannt­gab.

Damit stieg die Gesamtzahl der Todesfälle auf 50.642. Vor genau einer Woche waren 1.113 neue Todes­fälle binnen 24 Stunden verzeichnet worden. Der Höchststand von 1.244 neuen Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden.

Als COVID-19-Todesfall zählt das RKI nachweislich infizierte Menschen, die direkt an Corona gestorben sind und solche mit Vorerkrankungen, bei denen sich die Todesursache nicht abschließend klären lässt. Es liegt im Ermessen des Gesundheitsamtes, ob es einen Fall als verstorben „an“ oder „mit“ COVID-19 an das RKI übermittelt. Forscher gehen davon aus, dass die Zahl der COVID-19-Todesfälle ohne die Corona­ein­schränkungen um ein Vielfaches höher läge.

RKI-Präsident Lothar Wieler bezeichnete die hohen Todeszahlen heute vor Journalisten in Berlin als eine „bedrückende“, für ihn „schier unfassbare Zahl“. Trotzdem sehe er die derzeit sinkenden Zah­len positiv. Wenn die Infektionszahlen gering gehalten würden, könnten schwere Verläufe sowie Todes­zahlen ver­hin­­dert und besser kontrolliert werden.

Vor allem die Ausbrüche in Pflegeheimen sieht Wieler kritisch. Etwa 900 Fälle seien bekannt, „wahr­scheinlich gibt es auch eine Dunkelziffer.“ Dennoch sind nach Aussagen Wielers Erfolge zu verzeichnen. „Die Zahlen sinken in den meisten Bundesländern, und das sind die Erfolge der Maßnahmen“, so der RKI-Präsident. „Wir dürfen eben nicht nachlassen.“ Alle Maßnahmen schützten auch vor neuen Virusvarian­ten.

Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI außerdem 17.862 Coronaneuinfektionen binnen eines Tages. Vor genau einer Woche hatte das RKI 22.368 Neuinfektionen verzeichnet. Der Höchststand von 33.777 regis­trierten Neuinfektionen binnen 24 Stunden war am 18. Dezember gemeldet worden – darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzi­denz) lag laut RKI heute Morgen bei 115,3. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Zahl schwankte danach und sinkt seit einigen Tagen wieder.

Die Unterschiede zwischen den Bundesländern bleiben jedoch groß: Die höchsten Inzidenzen haben Thüringen mit 218,4 und Brandenburg mit 194,4. Den niedrigsten Wert hat Bremen mit 80,9.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 2.106.262 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutsch­land (Stand: 22.1., 00.00 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.780.200 an.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von gestern Abend bei 0,93 (Vortag: 0,87). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 93 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektions­ge­schehen ab.

dpa

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