Mehr als eine Million Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland

Berlin – Die Gesamtzahl der nachgewiesenen SARS-CoV-2-Infektionen in Deutschland hat die Marke von einer Million überschritten. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert-Koch-Institut (RKI) 22.806 neue Infektionen binnen 24 Stunden (Stand: 27.11., 00.00 Uhr). Damit stieg die Zahl der seit Beginn der Coronapandemie bekanntgewordenen Fälle auf 1.006.394, wie das RKI heute bekanntgab.
Viele Infektionen dürften aber unentdeckt geblieben sein, auch weil viele Menschen keine oder kaum Symptome entwickeln. Am Freitag vor einer Woche war mit 23.648 ans RKI übermittelten Fällen zuletzt ein Höchststand bei den täglichen Neuinfektionen erreicht worden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis heute um 426 auf 15.586. Das ist Rekord seit Beginn der Coronapandemie.
Gestern hatten die Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore (USA) bereits die Überschreitung der Infektionszahl von einer Million für Deutschland angezeigt. Die Daten der Forscher werden regelmäßig aktualisiert und zeigen daher häufig einen höheren Stand als offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der betroffenen Länder. In manchen Fällen wurden die Zahlen aber auch nachträglich korrigiert.
Die ersten Coronainfektionen in Deutschland waren Ende Januar bei der bayerischen Firma Webasto bestätigt worden. Ende Februar meldeten Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen erste Fälle und am 10. März gab Sachsen-Anhalt als letztes Bundesland seinen ersten Fall bekannt. Nachdem die Zahlen in die Höhe schnellten, trat ein Lockdown in Kraft, der das Infektionsgeschehen unter Kontrolle brachte.
Den Sommer über gab es vergleichsweise wenig neue Coronanachweise in Deutschland. Im Oktober und Anfang November stiegen die Zahlen der neugemeldeten Infektionen dann abermals rasch und pendelten sich zuletzt auf hohem Niveau ein.
Anders als erhofft hat der seit Anfang November geltende Teillockdown mit Schließungen etwa von Kneipen und Restaurants aber nicht zu einem deutlichen Rückgang der Ansteckungen geführt. Die 7-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche – schwankt seit mehr als zwei Wochen um 140.
Vorgestern hatten die Regierungschefs der Länder und die Bundeskanzlerin eine Verlängerung des Teillockdowns bis kurz vor Weihnachten mit teils schärferen Regeln beschlossen.
Die Zahl der intensivmedizinisch behandelten COVID-19-Patienten stieg nach RKI-Angaben vom 15. Oktober bis 15. November von 655 auf 3.395 Erkrankte stark an. Seitdem habe sich der Anstieg etwas verlangsamt – die Zahl der Intensivpatienten betrug laut RKI gestern 3.826 Patienten (Stand: 26.11., 12.15 Uhr). 60 Prozent davon wurden beatmet. 5.575 (20 Prozent) der Intensivbetten seien aktuell frei.
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