Müller: Gute Versorgung entscheidend für Demokratie

Cottbus – Ob Menschen in der Fläche des Landes noch einen Arzt finden, entscheidet auch über die Zukunft der Demokratie im Land. Das sagte Gesundheitsministerin Britta Müller (BSW) bei einer Konferenz der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL- CT), die noch bis morgen in Cottbus stattfindet.
„Ob Menschen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben, entscheidet darüber, ob sie sich in diesem Land gesehen und mitgenommen fühlen“, betonte die Ministerin. Genau deswegen sei es Aufgabe der Politik, eine gute gesundheitliche Versorgung sicherzustellen.
„Unser Gesundheitssystem ist erst dann stark, wenn es seine Aufgabe erfüllt, Menschen verlässlich zu versorgen, unabhängig von Alter, Einkommen und Wohnort.“ Müller warb erneut für eine Zusammenarbeit von ambulanten und stationären Strukturen.
Beide Systeme, die stationären Krankenhäuser und die ambulanten Praxen, müssten sich mit klaren Schnittstellen, abgestimmten Leistungen und gemeinsamen Versorgungszielen ergänzen. Dies sei der „Schlüssel für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung.“
Vor einer strukturellen Unterfinanzierung der Universitätskliniken hat unterdessen die Vorstandsvorsitzende der Essener Universitätsmedizin, Angelika Eggert, gewarnt. Sie betonte, dass die 37 deutschen Universitätskliniken zwar eine Visitenkarte der deutschen Medizin im Ausland seien.
Sie würden jedoch ein jährliches Defizit von einer Milliarde Euro aufweisen. Ihnen fehlten rund zwölf Milliarden Euro für die Sanierung und Modernisierung ihrer Einrichtungen.
„Wir sind das einzige Land der Welt, das sich einbildet, eine Universitätsmedizin zum gleichen Preis zu bekommen, wie ein kommunales Krankenhaus“, sagte Eggert. „Hier ist eine stärkere politische und gesellschaftliche Unterstützung nötig.“
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