Politik

Neue Ehec-Fälle: Weiter Suche nach Quelle des Ausbruchs

  • Donnerstag, 11. September 2025
Stefanie Drese
Stefanie Drese, Sozial- und Gesundheitsministerin Mecklenburg-Vorpommerns /picture alliance, dpa, Jens Büttner

Schwerin/Rostock – Nach der Identifizierung des Erregerstammes für den Ehec-Ausbruch in Mecklenburg-Vorpommern versuchen die Behörden mit detaillierten Befragungen der betroffenen Familien der eigentlichen Quelle auf die Spur zu kommen.

Allein der Fragebogen des Robert-Koch-Instituts (RKI) umfasse 37 Seiten. Jedem potenziellen Verdacht und jedem Hinweis, der sich aus den Antworten ergebe, werde weiterhin mit Hochdruck nachgegangen, versicherte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese. Doch bislang wurde die Ursache für die seit Mitte August währende Serie von Infektionen nicht gefunden.

Die SPD-Politikerin hatte zuvor den Sozialausschuss des Landtags in einer Sondersitzung darüber informiert, wie viele Menschen sich bislang in Mecklenburg-Vorpommern infizierten und welche Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens unternommen wurden. So untersuche das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei verdächtige Lebensmittelproben.

„Alle zuständigen Behörden greifen hier seit Beginn des Ausbruchs hervorragend ineinander“, betonte die Ministerin. Den Kliniken sprach sie ihren Dank aus. Die stationäre Versorgung von bisher 19 Erkrankten laufe vorbildlich. Wie viele dieser Patienten aktuell noch in Krankenhäusern liegen, sagte sie nicht.

Die Identifizierung des verantwortlichen Bakterienstammes hatte Hoffnungen geschürt, nun endlich auch die Infektionsquelle zu finden. Doch erfüllten sich diese bislang nicht. Zudem wurden nach mehreren Tagen ohne Neuinfektionen heute wieder fünf neue Fälle gemeldet, so dass nun von 49 Betroffenen ausgegangen wird.

Laut Dreese wurden 18 dieser Fälle dem aktuellen Ausbruch zugeordnet, der nicht zu dem sonst auftretenden jährlichen Ehec-Geschehen gehöre. Die restlichen 31 Fälle würden bis zur abschließenden labordiagnostischen Prüfung noch als Verdachtsfall geführt. „Wir nehmen den Ausbruch sehr ernst und treiben die Aufklärung stetig und gemeinsam mit allen Akteuren im Land und den Expertinnen und Experten im RKI voran“, betonte Drese.

Bundesweit wurden laut RKI seit dem 17. August 59 Ehec-Infektionen registriert. Die Häufung der Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern, von denen auch Urlauber aus anderen Bundesländern betroffen waren und die bei Kindern oft zu schweren Krankheitsverläufen führten, hatte bei Medizinern Besorgnis ausgelöst.

Die Zahl der schweren Verläufe mit dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) nahm erneut zu und stieg von zehn auf zwölf. Den Angaben zufolge waren darunter sechs bestätigte und sechs Verdachtsfälle.

dpa

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