Niedersachsen stellt Coronaimpfstrategie vor

Hannover – Sobald ein SARS-CoV-2-Impfstoff verfügbar ist, sollen in Niedersachsen große Teile der Bevölkerung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 geimpft werden. Bis zu 60 Impfzentren sollen landesweit auf die Regionen verteilt eingerichtet werden, kündigte Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) heute bei der Vorstellung der Impfstrategie des Landes an. Die Zahl der infizierten Menschen in Niedersachsen stabilisiert sich aktuell auf hohem Niveau.
Wann die Impfungen tatsächlich losgehen, kann Ministerin Reimann noch nicht sagen. Zunächst sollen mobile Teams das Personal in Kliniken und Pflegeheimen impfen, erste Priorität haben auch Risikogruppen. Zu Beginn wird erwartet, dass nur eine sehr begrenzte Zahl von Impfdosen zur Verfügung steht. Später sollen die Hausarztpraxen die Impfungen übernehmen.
„Orte und die exakte Zahl der Impfzentren werden sich in den kommenden Wochen ergeben“, sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD). Aufbau und Betrieb liegt in der Hand der Landkreise und kreisfreien Städte, an der Organisation der Massenimpfungen sollen der Katastrophenschutz, Hilfsorganisationen und die Polizei beteiligt werden.
Jedes Impfzentrum soll für rund 150.000 Menschen zuständig sein. Wie der Hauptgeschäftsführer des Landkreistages, Hubert Meyer, sagte, ist an Stadtteil- und Veranstaltungszentren als Impforte gedacht. Erreichbarkeit und eine gute Internetanbindung seien wichtige Aspekte.
Das Land plant ein einheitliches, zentrales Terminmanagement, das neben Onlinebuchungen auch auf ein Bürgertelefon und einen Bürgerservice setzen soll. Das langfristige Ziel sei es jedoch, die Impfungen so schnell wie möglich in das ambulante Regelsystem zu überführen und perspektivisch durch die niedergelassenen Ärzte vornehmen zu lassen.
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