Politik

RKI-Chef: Dritte Welle so flach wie möglich halten

  • Freitag, 12. März 2021
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU, links) und Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Instituts /picture alliance, Kay Nietfeld
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU, links) und Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Instituts /picture alliance, Kay Nietfeld

Berlin – Angesichts einer beginnenden dritten Coronawelle hat das Robert-Koch-Institut (RKI) die Bürger erneut zum weiteren Einhalten der Schutzmaßnahmen aufgerufen. „Diese dritte Welle müssen wir ge­mein­sam so flach halten wie möglich“, sagte Institutschef Lothar Wieler heute in Berlin.

Es gelte zu verhindern, in eine Situation wie vor Weihnachten zu kommen, als es viele Erkrankungen, schwere Verläufe und Todesfälle sowie eine starke Belastung des Gesundheitssystems gegeben habe. Die Pandemie sei ein Marathon, so Wieler – man sei nun im letzten, besonders anstrengenden Drittel. Es werde noch dauern, bis der Großteil der Bevölkerung geimpft ist.

„Bis dahin bitte ich uns alle, halten wir uns weiter an die AHA+L-Regeln“, appellierte Wieler. Die Abkür­zung steht für Abstand, Hygiene, Maskentragen und Lüften. Auch Kontakte gelte es weiterhin zu reduzie­ren. Die Impfung sei neben „unserem verantwortungsvollen persönlichen Verhalten“ das mächtigste Werkzeug, sagte der RKI-Chef. „Der beste Schutz ist eine niedrige Inzidenz.“

Die Fallzahlen in Deutschland hätten sich seit einiger Zeit auf zu hohem Niveau eingependelt, führte der RKI-Chef aus. Die Inzidenzen stiegen bei den unter 60-Jährigen wieder an – und seit Mitte Februar bei den Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren „sehr rasant“.

Beobachtet würden wieder mehr Kitaausbrüche, sogar mehr als vor Weihachten. Es könne sein, dass die ansteckendere Variante B.1.1.7 hier eine Rolle spiele. In einigen Bundesländern nähmen auch die Fall­zahlen auf Intensivstationen wieder leicht zu.

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen liegt nun mit 72,4 deutlich höher als am Vortag (69,1), wie das RKI heute bekanntgab. Vor vier Wochen, am 12. Februar, hatte diese Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 62,2 gelegen. Binnen eines Tages wurden 12 834 Corona-Neuinfektionen gemeldet - 2254 mehr als vor genau einer Woche.

dpa

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