Politik

Ruf nach mehr Schutz für Menschen mit Behinderungen

  • Dienstag, 26. Januar 2021
/picture alliance, POOL, Arne Dedert
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Berlin – Die Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern haben sich dafür ausgesprochen, Men­schen mit Behinderungen während der aktuellen Coronapandemie besser zu schützen.

„So muss zum Beispiel die Versorgung mit FFP2-Masken deutlich ausgeweitet werden“, sagte der Behin­dertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel. Außerdem sollten Menschen mit einem erhöhten Infektionsrisiko und deren Assistenz- und Pflegekräfte einen Anspruch auf Coronaschnelltests haben.

„Bei vielen Menschen mit Behinderungen gibt es Verunsicherung, wie sie in der Impfpriosierung berück­sichtigt werden. Besonders, wenn sie ein hohes gesundheitliches Risiko für einen schweren Verlauf ha­ben“, betonte Matthias Rösch, Landesbeauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen in Rheinland-Pfalz.

Hier müsse die Impfverordnung des Bundes nachgebessert werden, um mehr Sicherheit für die Men­schen mit Behinderungen zu erreichen, mahnte der Sprecher der Konferenz der Beauftragten von Bund und Länder für Menschen mit Behinderungen.

Viele Menschen mit Behinderungen haben ein deutlich erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf einer COVID-19-Erkrankung. Gleichzeitig haben sie durch ihre Lebenssituation – beispielsweise wegen Assis­tenz- und Pflegebedarfs oder wegen des Lebens in einer Einrichtung – auch ein deutlich höheres Anste­ckungsrisiko.

„Hier besteht dringend Anpassungsbedarf, damit Impfverordnung, Schutzmaskenverordnung und Test­verordnung sich ergänzen und gemeinsam ein sinnvolles und für alle nachvollziehbares Gesamtkonzept bilden“, sagte Dusel.

Die Behindertenbeauftragten fordern außerdem, auch die Impfungen inklusiv zu gestaltet, das heißt, alle Personen mit Beeinträchtigungen sollten den gleichen, barrierefreien Zugang dazu haben.

„Die An­meldeverfahren in den Impfzentren müssen umfassend barrierefrei gestaltet sein, das heißt zumindest die Belange von blinden, sehbehinderten, gehörlosen, hörbehinderten, mobilitätseinge­schränkten und kognitiv beeinträchtigten Menschen berücksichtigen“, heißt es in dem Forderungs­katalog.

hil

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