Politik

Schleswig-Holstein will Landesblindengeld erhöhen

  • Mittwoch, 11. Dezember 2024
Frau hilft blinden Mann über die Straße/Andrey Popov, stock.adobe.com
/Andrey Popov, stock.adobe.com

Kiel – Schwarz-Grün will blinde Schleswig-Holsteiner in Zukunft wieder stärker finanziell unterstützen. „Wir werden das Landesblindengeld um 25 Euro erhöhen“, sagte Grünen-Fraktionschef Lasse Petersdotter. In Zeiten steigender Kosten sei dies der richtige Schritt. Das Landes­blindengeld sei für Betroffene sehr wichtig.

Sozialministerin Aminata Touré (Grüne) sagte, ihr liege das Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag besonders am Herzen. „Ich freue mich sehr, dass wir diese Maßnahme in der Koalition trotz der angespannten Haus­haltslage jetzt auf den Weg bringen.“

Dies stärke die Teilhabe sehbehinderter Menschen. Die freiwillige und einkommensunabhängige Leistung könnten Betroffene für Haushaltshilfen nutzen oder um Texte in Blindenschrift übertragen zu lassen. Von einer Erhöhung profitieren rund 2.900 Menschen. Die Mehrkosten betragen demnach 870.000 Euro pro Jahr. CDU-Fraktionschef Tobias Koch sprach von einem Inflationsausgleich in Höhe von fast zehn Prozent.

Die Umsetzung ist für den Jahresbeginn geplant. Die SPD-Sozialpolitikerin Birte Pauls kritisierte: „Schles­wig-Holstein ist beim Landesblindengeld Schlusslicht in ganz Deutschland.“ Die Haushalts­beratungen hätten gezeigt, dass die Mittel für das Blindengeld nicht ausgeschöpft würden. „Es ist schon längst überfällig, das Landesblindengeld zu erhöhen.“

Bereits Ende November hatten die Oppositionsfraktionen SSW, FDP und SPD eine Erhöhung des Landes­blinden­geldes gefordert. Eine konkrete Summe hatten die drei Fraktionen in ihrem gemeinsamen Antrag aber nicht genannt. Während die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger stetig sinke, werde der Haus­haltstitel „regelmäßig überrollt“, begründeten sie ihren Vorstoß.

Das Thema Landesblindengeld ist in Schleswig-Holstein seit Jahren ein politischer Dauerbrenner: Die schwarz-gelbe Koalition (2009-2012) hatte das Blindengeld gegen Proteste auf 200 Euro halbiert. Das Nachfolgebündnis aus SPD, Grünen und SSW (2012-2017) hob es dann auf 300 Euro an.

dpa

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