Politik

Scholz lehnt Einführung eines unbezahlten Karenztages ab

  • Montag, 13. Januar 2025
Bundeskanzler Olaf Scholz/picture alliance, photothek, Florian Gaertner
Bundeskanzler Olaf Scholz /picture alliance, photothek, Florian Gaertner

Berlin – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt die Einführung eines unbezahlten Karenztages im Krankheits­fall ab. „Arbeitnehmer sollen am ersten Tag, an dem sie krank sind, keinen Lohn mehr bekommen. Was für eine absurde Idee“, sagte Scholz vorgestern in Berlin.

Dahinter stehe die Unterstellung, „die Leute seien alle faul, sie wollten alle blau machen“. Scholz: „Dieser Ge­neralverdacht untergräbt den Zusammenhalt in unserem Land.“ Noch nie hätten so viele Männer und Frauen so viel gearbeitet wie jetzt. Millionen von Beschäftigten leisteten Milliarden von Überstunden.

In den vergangenen Tagen hatten sich unter anderem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Karl-Josef Laumann und andere Politiker gegen einen erneuten Karenztag ausgesprochen.

Der Chef des Versicherungskonzerns Allianz, Oliver Bäte, hatte vorgeschlagen, den sogenannten Karenztag bei Krankmeldungen wieder einzuführen. So würden Arbeitnehmer die Kosten für den ersten Krankheitstag selbst tragen. Scholz äußerte sich auf dem SPD-Parteitag in Berlin.

Aus Sicht der Bundesärztekammer (BÄK) und einer neuen Analyse geht der Rekordkrankenstand in Deutschland hauptsächlich auf die elektronische Krankmeldung sowie auf verstärkte Infektionswellen zurück. Bei den krank­heitsbedingten Fehltagen gab es von 2021 auf 2022 einen sprunghaften Anstieg um fast 40 Prozent, wie eine neue Untersuchung der DAK-Gesundheit zeigt.

BÄK-Präsident Klaus Reinhardt sagte in Berlin, in der Statistik seien die Krankschreibungen mit Einfüh­rung der elektronischen Krankschreibung (eAU) im Jahr 2021 auf einem Schlag in die Höhe gegangen.

kna

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