Spahn lobt Zusammenarbeit der EU-Länder in der Coronakrise

Berlin – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht die internationale Zusammenarbeit in der SARS-CoV-2-Pandemie nach anfänglichen Schwierigkeiten jetzt auf einem guten Wege.
„Am Anfang hat es eine Zeit gedauert, bis wir uns sortiert haben, weil für viele der Fokus war, wie ist eigentlich die Situation im eigenen Land“, sagte Spahn heute bei einer Anhörung der deutsch-französischen Parlamentarierversammlung. „Aber wir haben sehr schnell gemerkt, wie wichtig die Zusammenarbeit in der Pandemie über die Grenzen ist", fügte Spahn hinzu.
Er betonte, die Coronakrise sei auch für die deutsch-französische Zusammenarbeit eine große Chance. Insbesondere in den Grenzregionen gebe es ein „außergewöhnliches solidarisches Miteinander“.
Als Aufgaben für die internationale Zusammenarbeit nannte er auch die gemeinsame Suche nach einem Impfstoff. Dabei müsse darauf geachtet werden, dass dieser nicht nur Ländern wie Deutschland oder Frankreich zugänglich ist, sondern allen 27 Mitgliedsstaaten der EU.
Spahn sprach sich zudem für eine Stärkung der EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde ECDC aus. Sie solle auch außerhalb der EU tätig sein können. Die Behörde könne aber „nur so gut sein, wie wir sie sein lasen", fügte der Bundesgesundheitsminister hinzu.
Er bekräftigte zudem seine Forderung nach mehr Unabhängigkeit Europas bei der Arzneimittelproduktion, etwa von China. Und der Austausch über freie Intensivbetten sei auch auf europäischer Ebene möglich.
Sein französischer Amtskollege Olivier Véran betonte, dass es aktuell darum gehe, im Kampf gegen die Pandemie ähnliche Maßnahmen zu treffen und auf Grundlage derselben Indikatoren zu handeln.
Die Parlamentarische Versammlung besteht aus 50 deutschen und 50 französischen Abgeordneten. Sie kann zwar keine bindenden Beschlüsse fassen und keine Gesetze verabschieden, aber politische Impulse geben.
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