Staat soll sich bei Suizidbeihilfe raushalten

Berlin – Wenn unheilbar Kranke sterben möchten, sollte sich der Staat nach Auffassung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) heraushalten.
Der Staat könne sich nicht in die Frage einmischen, ob ein Mensch sein Leben als lebenswert empfinde, sagte der CDU-Politiker dem Focus in der morgigen Ausgabe. Umgekehrt dürfe er aber auch nicht die Mittel zum Suizid zuteilen.
„Ich nehme das Leid, die Angst und die Sorgen von unheilbar kranken Menschen sehr ernst und verstehe deren Wunsch zu sterben“, sagte der Minister. Ob ein Mensch sterben dürfe oder nicht, sollte nicht der Staat entscheiden.
„Das können nur die Betroffenen selbst“, sagte Spahn. Zusammen mit einem Arzt des Vertrauens, das sei nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts einfacher möglich als zuvor.
Umgekehrt heiße das aber auch: „Bei der Sterbehilfe sollte der Staat nicht gleichermaßen den Tod zuteilen. Denn sonst kommen wir schnell auf eine schiefe Bahn.“
Spahn bezog sich damit auf Anträge von Suizidwilligen an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn, Natriumpentobarbital zur Verfügung zu stellen. Das Bundesinstitut hatte diese Anträge auf Anweisung von Spahn stets zurückgewiesen.
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