Politik

Streeck will Cannabisblüten verbieten und warnt vor Fentanyltrend

  • Montag, 25. August 2025
Hendrik Streeck, Drogenbeauftragter der Bundesregierung /picture alliance, epd-bild, Christian Ditsch
Hendrik Streeck (CDU), Drogenbeauftragter der Bundesregierung /picture alliance, epd-bild, Christian Ditsch

Düsseldorf – Die Teillegalisierung von Cannabis gehört nach Worten des Drogen- und Suchtbeauftragten der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), auf den Prüfstand.

Medizinalcannabis werde „zurzeit zu oft für den Freizeitkonsum missbraucht“, sagte der Politiker heute der Rheinischen Post. Hier habe Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) bereits eine Gesetzesänderung vorgelegt, die er begrüße.

Derzeit würden Menschen von Onlineapotheken „gezielt durch Krankheitsformulare geleitet“, um Privatrezepte für medizinisches Cannabis zu bekommen, kritisierte Streeck. Zudem sei der Absatz von Cannabisblüten um 80 Prozent gestiegen: „ein deutlicher Hinweis, dass es hier weniger um die Linderung von Krankheitsleiden geht als um Konsum“.

Blüten würden meist geraucht, schädigten die Lunge und erhöhten das Krebsrisiko, erklärte der Virologe. Für die Behandlung von Schmerzen oder Epilepsien seien indes Kapseln und Tropfen medizinisch sinnvoller. „Deshalb bin ich dafür, dass Cannabisblüten nicht mehr verschrieben werden.“

Zudem warnte der Drogenbeauftragte vor einer zunehmenden Verbreitung sogenannter synthetischer Opioide in Deutschland, beispielsweise Fentanyl. „Besonders problematisch sind aus dieser Gruppe die sogenannten Nitazene. Sie haben eine rund 500-fache Potenz von Heroin.“ Die Menge einer Bleistiftspitze könne tödlich sein.

Die Verbreitung dieser Drogen nehme sowohl in Europa als auch weltweit zu, und „auch bei uns kommt davon immer mehr auf dem Schwarzmarkt an. Die Rezepturen werden mithilfe Künstlicher Intelligenz immer stärker, die Herstellung ist vergleichsweise einfach und stammt teils schon aus Heimlaboren“, warnte Streeck. „Diese Opioide bergen enorme Gefahren für die Menschen, die mit ihnen in Kontakt kommen.“ Dies gelte „schon beim ersten Konsum“.

kna

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