Politik

Tübingen will Modellprojekt verlängern

  • Mittwoch, 14. April 2021
Mit einem Tagesticket war in Tübingen bisher der Zugang zu Restaurants und Einzelhandel auch für auswärtige Gäste möglich. Das Projekt schränkt die Stadt wegen steigender Fallzahlen jetzt deutlich ein./picture alliance, Andreas Arnold
/picture alliance, Andreas Arnold

Tübingen – Tübingen will den Modellversuch für mehr Öffnungen in Coronazeiten infolge zahlreicher Tests verlängern. Die Stadt schlägt ein klares Abbruchkriterium vor: Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt drei Tage über 125 steigt, soll das Modell beendet werden und die Bundesnotbremse greifen, heißt es in einem von Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) unterzeichneten Antrag.

Dass die Zahl höher als die bundesweit gültige 100er-Marke liegt, wird mit den zahlreichen Tests in der Universitätsstadt begründet. Die „Ausleuchtung des Dunkelfelds“ entspreche einer Erhöhung der gemes­senen Inzidenz um 25 Prozent. Der Modellversuch wurde zuletzt bis zum 18. April verlängert. Entschei­den darüber muss die Landes­regierung. Zuerst hatte der Reutlinger General-Anzeiger heute über den Antrag berichtet.

Tübingen hatte mit dem Coronamodellprojekt „Öffnen mit Sicherheit“ bundesweit für Schlagzeilen ge­sorgt. Seit dem 16. März können sich Menschen in Tübingen an mehreren Stationen kostenfrei testen lassen – mit den Bescheinigung der Ergebnisse, den Tagestickets, können sie dann in Läden, zum Friseur oder auch in Theater und Museen gehen. Die Stadt sah den Erfolg des Versuchs allerdings durch eine wachsende Zahl an Tagesgästen zunehmend gefährdet und Kritik wurde laut.

Auch im Fall einer Verlängerung soll die Ausgabe von Tagestickets auf Bewohner und Arbeitnehmer im Landkreis Tübingen beschränkt bleiben, heißt es in dem Antrag. In einem Zwischenbericht zieht die Stadt ein positives Zwischenfazit des Modellversuchs. „Die einzige wesentliche Lücke betrifft die Kon­takt­verfolgung, die rein manuell erfolgt.“

Das Infektionsgeschehen ist nach Angaben der Stadt unter Kontrolle. Vom 18. März bis zum 1. April seien die Infektionszahlen in Tübingen zwar stark angestiegen, die Inzidenz kurzzeitig über 100. „Nach den Erkenntnissen der wissenschaftlichen Begleitforschung gibt es aber keinen Hinweis, dass Infek­ti­onen, die durch Öffnungen im Rahmen des Modellversuchs entstanden sind, dafür die Ursache waren“, hieß es.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung