Unionsfraktion will Menopausenstrategie vorantreiben

Berlin – Die CDU-/CSU-Fraktion hat kürzlich einen Antrag für eine Menopausenstrategie auf Bundesebene vorgelegt. Sie drängt darauf, das Thema zu enttabuisieren und Frauen in dieser Lebensphase zu stärken. Der „Perspektivenwechsel für die Wechseljahre“ wurde gestern auch beim Parlamentarischen Abend der Healthcare-Frauen und eines Pharmaunternehmens in Berlin thematisiert.
Emmi Zeulner (CSU), Mitglied des Gesundheitsausschusses im Bundestag und Initiatorin des Unions-Antrags, betonte wie wichtig es ist, die Thematik politisch zu adressieren. „Wir müssen jetzt konkret vorankommen“, sagte sie. Zeulner machte deutlich, dass sie für Vorschläge der Kolleginnen und Kollegen offen sei und durchaus bereit sei, „noch etwas zu ändern“.
Die Menopause betrachtet die CDU-/CSU-Fraktion in ihrem Antrag als gesamtgesellschaftliches Thema. Das Klimakterium hat demnach nicht nur direkte Auswirkungen auf die Gesundheit der Frauen, sondern auch ökonomische und soziale Folgen, die die Thematik zu einem politischen Thema machen.
Der Antrag enthält unter anderem Vorschläge, die Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit zu den Wechseljahren auszubauen und dabei auf internationale Erfahrungen und Best-Practice-Beispiele, etwa aus Großbritannien, zurückzugreifen.
Für das gesamtgesellschaftlich relevante Thema der Wechseljahre, das im Koalitionsvertrag zwischen SPD, Grünen und FDP dem CDU-/CSU-Antrag zufolge bislang keine Rolle spiele, müssten in den nächsten Jahren neue Wege gefunden und an dessen Enttabuisierung gearbeitet werden, so Zeulner.
Christine Aschenberg-Dugnus (FDP), die ebenfalls an der Diskussion teilnahm und Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages ist, schlug vor, Expertinnen und Experten in den Gesundheitsausschuss einzuladen, um konkrete Einschätzungen zur Thematik vornehmen zu können und Ideen zu sammeln.
Aschenberg-Dugnus betonte aber auch, dass es nicht die alleinige Aufgabe der Politik sei, die Aufklärung über die Menopause voranzutreiben. „Die Ärzte sind genauso gefordert, die Krankenkassen können informieren, die Arbeitgeber können sich fortbilden“, sagte sie. Nicht zuletzt müsse man die Menschen abholen, sodass diese auch mitmachten. Es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die es zu lösen gelte.
Prävention und Aufklärung spielen der FDP-Politikerin zufolge eine wesentliche Rolle, um die Wechseljahre zu enttabuisieren und Folgeerkrankungen bei Frauen zu verhindern, um einem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Beruf vorzubeugen.
Auch in die Ausbildung von Medizinern und medizinischem Personal müssten die Wechseljahre als Thema sehr viel stärker integriert werden. Aschenberg-Dugnus berichtete von einer jungen Frau, die früh in die Wechseljahre gekommen war und der aufgrund unzureichender Kenntnisse über die Menopause zunächst kein Arzt habe helfen können. „Hier muss noch mehr auf den Weg gebracht werden“, betonte sie.
Neben einer nationalen Menopausenstrategie und der Entwicklung von Leitlinien für eine „neue Politik für die Frauengesundheit“ wird auch in dem Antrag der CDU-/CSU-Fraktion gefordert, das Thema Menopause im Medizinstudium intensiver zu behandeln. „Nicht zuletzt, um falsche Diagnostik und entsprechende Fehlbehandlungen zu vermeiden“, heißt es darin.
In dem Antrag wird in diesem Zusammenhang auch die Honorierung von niedergelassenen Gynäkologen bei der Beratung von Wechseljahrsbeschwerden und -therapien angesprochen. Weitere Themen sind die Forschungsförderung und das betriebliche Gesundheitsmanagement, die deutlich ausgebaut beziehungsweise angepasst werden sollen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: