Politik

Unionsfraktion will Menopausenstrategie vorantreiben

  • Donnerstag, 26. September 2024
Emmi Zeulner, (CDU/CSU-Fraktion), Mitglied im Gesundheitsausschuss erkennt die Leistungen der Praxen und MFAs während der Coronapandemie an. /Maybaum
Emmi Zeulner, (CDU/CSU-Fraktion), Mitglied im Gesundheitsausschuss /Maybaum

Berlin – Die CDU-/CSU-Fraktion hat kürzlich einen Antrag für eine Menopausenstrategie auf Bundesebene vor­gelegt. Sie drängt darauf, das Thema zu ent­tabuisieren und Frauen in dieser Lebensphase zu stärken. Der „Pers­pektivenwechsel für die Wechseljahre“ wurde gestern auch beim Parlamentarischen Abend der Healthcare-Frauen und eines Pharmaunternehmens in Berlin thematisiert.

Emmi Zeulner (CSU), Mitglied des Gesundheitsausschusses im Bundestag und Initiatorin des Unions-Antrags, betonte wie wichtig es ist, die Thematik politisch zu adressieren. „Wir müssen jetzt konkret vorankommen“, sagte sie. Zeulner machte deutlich, dass sie für Vorschläge der Kolle­ginnen und Kollegen offen sei und durchaus bereit sei, „noch etwas zu ändern“.

Die Menopause betrachtet die CDU-/CSU-Fraktion in ihrem Antrag als gesamtgesellschaftliches Thema. Das Klimakterium hat demnach nicht nur direkte Aus­wirkungen auf die Gesundheit der Frauen, sondern auch öko­nomische und soziale Folgen, die die Thematik zu einem politischen Thema machen.

Der Antrag enthält unter anderem Vorschläge, die Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit zu den Wechsel­jah­ren auszubauen und dabei auf internationale Erfahrungen und Best-Practice-Beispiele, etwa aus Großbritannien, zurückzugreifen.

Für das gesamtgesellschaftlich relevante Thema der Wechseljahre, das im Koalitionsvertrag zwischen SPD, Grünen und FDP dem CDU-/CSU-Antrag zufolge bislang keine Rolle spiele, müssten in den nächsten Jahren neue Wege gefunden und an dessen Enttabuisierung gearbeitet werden, so Zeulner.

Christine Aschenberg-Dugnus (FDP), die ebenfalls an der Diskussion teilnahm und Mitglied im Gesundheits­ausschuss des Bundestages ist, schlug vor, Expertinnen und Experten in den Gesundheitsausschuss einzuladen, um konkrete Einschätzungen zur Thematik vornehmen zu können und Ideen zu sammeln.

Aschenberg-Dugnus betonte aber auch, dass es nicht die alleinige Aufgabe der Politik sei, die Aufklärung über die Menopause voranzutreiben. „Die Ärzte sind genauso gefordert, die Krankenkassen können informieren, die Arbeitgeber können sich fortbilden“, sagte sie. Nicht zuletzt müsse man die Menschen abholen, sodass diese auch mitmachten. Es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die es zu lösen gelte.

Prävention und Aufklärung spielen der FDP-Politikerin zufolge eine wesentliche Rolle, um die Wechseljahre zu enttabuisieren und Folgeerkrankungen bei Frauen zu verhindern, um einem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Beruf vorzubeugen.

Auch in die Ausbildung von Medizinern und medizinischem Personal müssten die Wechseljahre als Thema sehr viel stärker integriert werden. Aschenberg-Dugnus berichtete von einer jungen Frau, die früh in die Wechseljahre gekommen war und der aufgrund unzureichender Kenntnisse über die Menopause zunächst kein Arzt habe helfen können. „Hier muss noch mehr auf den Weg gebracht werden“, betonte sie.

Neben einer nationalen Menopausenstrategie und der Entwicklung von Leitlinien für eine „neue Politik für die Frauengesundheit“ wird auch in dem Antrag der CDU-/CSU-Fraktion gefordert, das Thema Menopause im Medi­zinstudium intensiver zu behandeln. „Nicht zuletzt, um falsche Diagnostik und entsprechende Fehlbehandlungen zu vermeiden“, heißt es darin.

In dem Antrag wird in diesem Zusammenhang auch die Honorierung von niedergelassenen Gynäkologen bei der Beratung von Wechseljahrsbeschwerden und -therapien angesprochen. Weitere Themen sind die Forschungs­förderung und das betriebliche Gesundheitsmanagement, die deutlich ausgebaut beziehungsweise angepasst werden sollen.

nfs

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