Politik

Weniger ausgebildete Intensivpflegekräfte als Intensivbetten

  • Montag, 23. November 2020
/picture alliance, KEYSTONE, Pablo Gianinazzi
/picture alliance, KEYSTONE, Pablo Gianinazzi

Augsburg – In Deutschlands Kliniken gibt weniger vollausgebildete Intensivpflegekräfte als Intensivbetten. In Zahlen bedeute dies, dass auf 25.000 Pflegekräfte knapp 28.000 Betten kämen, schreibt die Augsburger Allgemeine.

Sie verweist dabei auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Kordula Schulz-Asche. Bei einer 24-Stunden-Be­treu­ung an sieben Tagen die Woche käme bei Vollbelegung demnach im Schnitt maximal eine Vollzeitkraft auf fünf Intensivbetten.

Pflegeexpertin Schulz-Asche nannte die geringe Zahl an Fachpflegekräften eines der größten Risiken in der Coronapandemie. „Der jahrelange, bekannte Mangel besonders an Pflegefachkräften droht uns nun in der Pandemiebekämpfung an die Belastungsgrenzen des Gesundheitssystems zu bringen“, sagte sie.

Sie forderte, eine wissen­schaftliche Perso­nalbemessung für die Pflege im Krankenhaus einzuführen, die sich am Pflegebedarf aus­richte. Außerdem müsse mehr gegen die hohe Fluktuation in den Pflegeberufen getan werden.

„Deshalb braucht es eine berufsständige Vertretung, wie eine Bundespflegekammer, da­mit Pflegefachkräfte an der Entwicklung von vorbehaltenen Aufgaben mitarbeiten und sie mitbestimmen können“, forderte die Parlamentarierin.

Im Intensivregister werden bei den täglich gemeldeten freien Betten indes nur jene ge­zählt, bei denen auch ausreichend Pflegepersonal zur Verfügung steht, wie das Blatt aus der Antwort der Bundesregierung weiter zitiert.

„Ein Bett der Versorgungsstufe gilt als betreibbar, wenn jeweils ein vorgesehener Raum, funktionsfähige Geräte und Material pro Bettenplatz, sowie personelle Besetzung mit pflegerischem und ärztlichem Fachpersonal vorhanden sind und eingesetzt werden können.“

kna

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung