Weniger ausgebildete Intensivpflegekräfte als Intensivbetten

Augsburg – In Deutschlands Kliniken gibt weniger vollausgebildete Intensivpflegekräfte als Intensivbetten. In Zahlen bedeute dies, dass auf 25.000 Pflegekräfte knapp 28.000 Betten kämen, schreibt die Augsburger Allgemeine.
Sie verweist dabei auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Kordula Schulz-Asche. Bei einer 24-Stunden-Betreuung an sieben Tagen die Woche käme bei Vollbelegung demnach im Schnitt maximal eine Vollzeitkraft auf fünf Intensivbetten.
Pflegeexpertin Schulz-Asche nannte die geringe Zahl an Fachpflegekräften eines der größten Risiken in der Coronapandemie. „Der jahrelange, bekannte Mangel besonders an Pflegefachkräften droht uns nun in der Pandemiebekämpfung an die Belastungsgrenzen des Gesundheitssystems zu bringen“, sagte sie.
Sie forderte, eine wissenschaftliche Personalbemessung für die Pflege im Krankenhaus einzuführen, die sich am Pflegebedarf ausrichte. Außerdem müsse mehr gegen die hohe Fluktuation in den Pflegeberufen getan werden.
„Deshalb braucht es eine berufsständige Vertretung, wie eine Bundespflegekammer, damit Pflegefachkräfte an der Entwicklung von vorbehaltenen Aufgaben mitarbeiten und sie mitbestimmen können“, forderte die Parlamentarierin.
Im Intensivregister werden bei den täglich gemeldeten freien Betten indes nur jene gezählt, bei denen auch ausreichend Pflegepersonal zur Verfügung steht, wie das Blatt aus der Antwort der Bundesregierung weiter zitiert.
„Ein Bett der Versorgungsstufe gilt als betreibbar, wenn jeweils ein vorgesehener Raum, funktionsfähige Geräte und Material pro Bettenplatz, sowie personelle Besetzung mit pflegerischem und ärztlichem Fachpersonal vorhanden sind und eingesetzt werden können.“
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