Wirkstoffe Nikotin und Vareniclin können Entwöhnung bei schwerer Tabakabhängigkeit unterstützen

Köln – Tabakrauchen gilt als das verbreitetste vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland. Eine Arbeitsgruppe des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) bestätigt nun gemeinsam mit Sabrina Kastaun vom Institut für Allgemeinmedizin (ifam) in Düsseldorf, dass Menschen mit schwerer Tabakabhängigkeit für ihre Entwöhnung von einer Therapie mit den Wirkstoffen Nikotin und Vareniclin profitieren können.
Die Ergebnisse ihrer entsprechenden Nutzenbewertung sind im Deutschen Ärzteblatt erschienen (2025, DOI: 10.3238/arztebl.m2024.0223).
Zur Tabakentwöhnung stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten wie verhaltenstherapeutische Interventionen und Arzneimitteltherapien zur Verfügung. In Deutschland sind die Wirkstoffe Bupropion, Cytisin, Nikotin und Vareniclin zur medikamentösen Behandlung der Tabakabhängigkeit zugelassen.
Der positive Effekt dieser Wirkstoffe gegenüber keiner medikamentösen Therapie zur Tabakentwöhnung wurde laut der Arbeitsgruppe wiederholt in systematischen Übersichtsarbeiten nachgewiesen.
Unklar war aber bislang, ob der in der Gesamtpopulation aller Raucherinnen und Raucher nachgewiesene positive Effekt der Wirkstoffe auch für die Subgruppe der schwer Tabakabhängigen besteht. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte daher im Jahr 2022 das IQWiG mit einer entsprechenden Nutzenbewertung beauftragt.
Belege für einen Nutzen gegenüber keiner medikamentösen Therapie zeigten sich dabei für die Behandlung mit Nikotin und Vareniclin. Für Bupropion, Cytisin sowie verschiedene Kombinationen der genannten Wirkstoffe fehlten die entsprechenden Daten.
„Der positive Effekt der Wirkstoffe Vareniclin und Nikotin hinsichtlich des Erreichens einer dauerhaften Rauchfreiheit besteht unabhängig vom Schweregrad der Tabakabhängigkeit“, lautet das Fazit der IQWiG-Arbeitsgruppe.
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