Politik

Wirkstoffe Nikotin und Vareniclin können Entwöhnung bei schwerer Tabakabhängigkeit unterstützen

  • Montag, 13. Januar 2025
/luchschenF, stock.adobe.com
/luchschenF, stock.adobe.com

Köln – Tabakrauchen gilt als das verbreitetste vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland. Eine Arbeitsgruppe des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) bestätigt nun gemeinsam mit Sa­brina Kastaun vom Institut für Allgemeinmedizin (ifam) in Düsseldorf, dass Menschen mit schwerer Tabakab­hän­gigkeit für ihre Entwöhnung von einer Therapie mit den Wirkstoffen Nikotin und Vareniclin profitieren können.

Die Ergebnisse ihrer entsprechenden Nutzenbewertung sind im Deutschen Ärzteblatt erschienen (2025, DOI: 10.3238/arztebl.m2024.0223).

Zur Tabakentwöhnung stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten wie verhaltenstherapeutische Interven­tionen und Arzneimitteltherapien zur Verfügung. In Deutschland sind die Wirkstoffe Bupropion, Cytisin, Nikotin und Vareniclin zur medikamentösen Behandlung der Tabakabhängigkeit zugelassen.

Der positive Effekt dieser Wirkstoffe gegenüber keiner medikamentösen Therapie zur Tabakentwöhnung wurde laut der Arbeitsgruppe wiederholt in systematischen Übersichtsarbeiten nachgewiesen.

Unklar war aber bislang, ob der in der Gesamtpopulation aller Raucherinnen und Raucher nachgewiesene posi­tive Effekt der Wirkstoffe auch für die Subgruppe der schwer Tabakabhängigen besteht. Der Gemeinsame Bun­des­ausschuss (G-BA) hatte daher im Jahr 2022 das IQWiG mit einer entsprechenden Nutzenbewertung beauf­tragt.

Belege für einen Nutzen gegenüber keiner medikamentösen Therapie zeigten sich dabei für die Behandlung mit Nikotin und Vareniclin. Für Bupropion, Cytisin sowie verschiedene Kombinationen der genannten Wirkstoffe fehlten die entsprechenden Daten.

„Der positive Effekt der Wirkstoffe Vareniclin und Nikotin hinsichtlich des Erreichens einer dauerhaften Rauch­freiheit besteht unabhängig vom Schweregrad der Tabakabhängigkeit“, lautet das Fazit der IQWiG-Arbeitsgruppe.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung