Politik

Woidke sagt Krankenhaus in Guben Unterstützung zu

  • Donnerstag, 5. September 2024
/picture alliance, Soeren Stache
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Guben – Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat dem Krankenhaus Guben angesichts der Insolvenz Unterstützung zugesagt. „Das Gubener Krankenhaus muss unbedingt erhalten bleiben“, sagte Woidke.

„Wir werden das Krankenhaus in dieser schwierigen Phase eng begleiten und alles tun, um auch künftig eine gute Gesundheitsversorgung in der Fläche Brandenburgs zu gewährleisten.“ Der Bund müsse den notwendi­gen Übergangsprozess finanziell unterstützen.

Zuvor hatte Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Non­ne­macher (Grüne) Unterstützung signalisiert. Sie sieht eine Zukunft für das Krankenhaus in Guben. „Wir sehen den Standort auch in Zukunft im Krankenhaus­plan des Landes Brandenburg“, teilte sie mit.

„Das Land hat in den letzten Jahren durch eine zielgenaue Planung mit der Orthopädie, der Schmerzbehand­lu­ng und der Gastro­enterologie die Grundlage für nachhaltige Versorgungsschwerpunkte geschaffen. Dies ist jetzt die Grundlage für die geplante Umstrukturierung in Guben.“

Das Naëmi-Wilke-Stift Guben hatte kürzlich mitgeteilt, dass es beim Amtsgericht Cottbus ein Eigenverwal­tungs­ver­fah­ren beantragt hat, um das Haus zur Vorbereitung auf die Krankenhausreform umzustrukturieren.

Nach der Kli­nik in Spremberg ist das Stift in Guben laut Gesundheitsministerium das zweite Krankenhaus, das das Instru­ment des Schutzschirmverfahrens zur Sanierung und Entwicklung eines Zukunftskonzepts nutzt.

Das Verfahren hat laut Stift keine Auswirkungen auf den laufenden Krankenhausbetrieb. Die Patienten würden regulär weiter versorgt, Löhne und Gehälter seien mit dem Insolvenzgeld abgesichert.

Nonnemacher sieht viele Krankenhäuser in Deutschland wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand stehen, weil Betriebskosten inflations- und tarifbedingt steigen und Einnahmen wegbrechen. Sie fordert finanzielle Sicher­heit vom Bund und eine Weiterentwicklung zu ambulant-stationären Gesundheitszentren.

Der Gesundheitspolitiker Ronny Kretschmer (Linke) warnte, dass ohne finanzielle Hilfe eine Klinik nach der anderen in Brandenburg in Schieflage geraten werde.

Viele Krankenhäuser stecken derzeit auch in Brandenburg in den roten Zahlen. Wegen Defiziten schießen auch die Landkreise als Träger Millionen Euro zu. In Brandenburg gibt es nach Angaben des Gesundheits­ministeriums 54 Krankenhäuser an 66 Standorten. 1990 waren es 73 Krankenhäuser.

dpa

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