Wer spricht für die Ärzteschaft?
Wer sich das sehenswerte Video über den Deutschen Ärztetag 1969 in Hannover anschaut, sieht, wie sich das Erscheinungsbild der verfassten Ärzteschaft in viereinhalb Jahrzehnten verändert hat. Und das betrifft nicht nur die Tatsache, dass die damals selbstverständlichen Aschenbecher auf den Delegiertentischen verschwunden sind. Der Ärztetag von 1969 war, von wenigen Ausnahmen abgesehen, männlich. Damen kommen erst beim Rahmenprogramm ins Bild.
Im Jahr 2013 sind immerhin 53 von 250 Delegierten des Deutschen Ärztetags Frauen. Dennoch stellte ein ausländischer Gast (und Kenner des deutschen Gesundheitswesens) im Gespräch am Rande des Ärztetags die Frage, warum so wenige junge Ärztinnen und Ärzte in die Meinungsbildung einbezogen seien.
Wenn über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor allem ältere Herren (und Damen) in den Vorständen von Kammern und Kassenärztlichen Vereinigungen diskutieren und entscheiden, stellt sich tatsächlich die Frage, ob das im Sinne der Betroffenen sein kann.
Dabei steht außer Frage, dass die Abgeordneten, die zum Deutschen Ärztetag fahren, demokratisch legitimiert sind. Letztlich geht es darum, dass möglichst viele Ärztinnen und Ärzte, gerade auch junge, sich in Verbänden, Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen engagieren. Das kann sich nur positiv auf die Entscheidungsqualität auswirken.
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