ABDA-Präsidentin fordert mehr Studienplätze für Pharmazie

Berlin – Einen deutlichen Ausbau des Studienplatzangebotes für Pharmazie fordert Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Laut Berechnungen der ABDA droht ein stetig zunehmender Fachkräftemangel in den Apotheken.
„Noch ist Zeit zu handeln: Wenn wir das jetzt nicht tun, laufen wir in einen gravierenden Personalengpass mit bis zu 10.000 unbesetzten Stellen im Jahr 2029“, warnte Overwiening.
Im Jahr 2019 waren rund 67.000 Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland berufstätig. Das entspricht einem Zuwachs um mehr als 9.200 Arbeitsplätze (+ 16 Prozent) binnen zehn Jahren. Für das Jahr 2029 prognostiziert die ABDA einen Bedarf von bis 28.400 Vollzeitstellen. Werde der Beruf wie bisher in starkem Maße in Teilzeit ausgeübt, seien sogar bis zu 33.000 zusätzliche Apotheker erforderlich, um die Arzneimittelversorgung in der bewährten Qualität sicherzustellen.
„Weil bis zum Jahr 2029 aber voraussichtlich nur 20.000 bis 23.000 neue Apothekerinnen und Apotheker approbiert werden, fehlen uns gut 10.000 Fachkräfte und im Worst-Case sogar 13.000 Fachkräfte“, so die ABDA-Präsidentin. In den letzten Jahren hätten die 34 Apothekerkammern und Apothekerverbände ihre Bemühungen zur Nachwuchsgewinnung bereits massiv ausgebaut.
„Nachwuchswerbung allein hilft aber nicht, wenn nicht endlich an den Hochschulen des Landes weitere Studienplätze bereitgestellt werden und zusätzliche Pharmaziestandorte geschaffen werden“, betonte Overwiening. In den letzten Jahren kamen auf einen Studienplatz im Durchschnitt zwei Bewerberinnen beziehungsweise Bewerber.
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