Agaplesion steigerte Umsatzerlöse

Frankfurt am Main – Die Umsatzerlöse des christlichen Krankenhauskonzerns Agaplesion gAG sind im Jahr 2019 um 65 Millionen Euro auf 1,29 Milliarden Euro angestiegen. Das geht aus dem aktuellen Geschäftsbericht hervor, der gestern auf der Hauptversammlung des Unternehmens vorgelegt wurde.
Die Zahl der stationär und teilstationär behandelten Patienten ging um 2.483 auf 275.692 zurück. Im Bereich der ambulanten Behandlung stiegen die Fälle um 12.643 auf 432.579 an.
Die Zwischenbilanz zur Coronapandemie fiel bei Agaplesion positiv aus. „Das COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz und der milliardenschwere Rettungsschirm, der über dem Gesundheitssystem gespannt wurde, war ein wirtschaftlicher Kraftakt“, schreibt der Vorstand im Geschäftsbericht.
„Die schnelle und unbürokratische Hilfe der Bundesregierung war bemerkenswert. Es wurde damit erreicht, worauf es in einer Krise ankommt: die kurzfristige Liquidität sicherzustellen.“
Welche Auswirkung die Coronapandemie langfristig auf die Wirtschaftlichkeit von Agaplesion haben werde und wie sie das deutsche Gesundheitssystem insgesamt präge, bleibe abzuwarten, meinte der Vorstandsvorsitzende des Konzerns, Markus Horneber.
In jedem Fall werde die Politik nun sehr genau schauen, welche Gesundheitsanbieter sich in der Krise engagiert, welche sich weggeduckt und welche versucht hätten, Gewinne aus der Krise zu schlagen.
Fehlende Investitionskosten sind das größte Problem
Langfristig werde es nicht um die Frage gehen, wie das Finanzierungssystem aussehe, sondern um die weitaus wichtigere Frage, „was uns unsere Gesundheitsversorgung wert ist“, heißt es weiter in dem Geschäftsbericht.
„Sind wir bereit, Vorhaltekosten für Ausnahmesituationen zu finanzieren? Weniger das DRG-System als die ausbleibenden Mittel sind aus unserer Sicht das Problem: Tarifsteigerungen, Strukturanforderungen, Investitionsverpflichtungen der Länder.“
Auf der Hauptversammlung hat der Aufsichtsrat des Unternehmens zudem beschlossen, die Amtszeit der beiden Vorstandsmitglieder Markus Horneber und Jörg Marx um weitere fünf Jahre zu verlängern.
Zu Agaplesion gehören nach eigenen Angaben bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 23 Krankenhausstandorte mit mehr als 6.250 Betten, 40 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit mehr als 3.500 Pflegeplätzen, vier Hospize, 34 Medizinische Versorgungszentren, 16 ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie.
Das Unternehmen weist darauf hin, dass es als gemeinnützige Aktiengesellschaft keine Dividende ausschüttet und alle erwirtschafteten Überschüsse in den Einrichtungen verbleiben.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: