Vermischtes

Altersforscher: Regierung muss Thema Pflege energisch angehen

  • Mittwoch, 6. Oktober 2021

Heilbronn – Andreas Kruse, Vorsitzender der Altersberichtskommission, fordert mit Blick auf die künftige Regierungspolitik entschiedenes Handeln beim Thema Pflege. Die besondere Herausforderung der Pflege müsse „zum Maßstab aller politischen Entscheidungen gemacht werden“, sagte Kruse der Heilbronner Stimme heute.

Zuvor hatte Helmut Kneppe, Vorsitzender des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), angemahnt, die Pflege auf ein Level wie die Medizin zu heben und als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu betrachten. Altersforscher Kruse fordert eine Stärkung der Pflegeversicherung, die Leistungen müssten deutlich ausgebaut werden. Die Finanzierung sollte sozial gestaffelt werden.

Die Schaffung einer anspruchsvollen Infrastruktur sowie eines tragfähigen Personalschlüssels sei mit deutlich höheren Kosten im Bereich der Pflege verbunden, so Kruse. „Dies ist unstrittig. Aus diesem Grun­de ist es notwendig, dass die Pflegeversicherung erkennbar gestärkt wird; die Leistungen der Pflegever­sicherung werden deutlich ausgebaut werden müssen.“

Dies heiße aber auch, der einzelne Bürger werde deutlich höhere Investitionen in die Pflegeversicherung leisten müssen, „wobei zu bedenken ist, dass dies sozial gerecht vonstatten geht“.

Gerade Menschen mit höheren finanziellen Ressourcen sollten deshalb den Anstieg der Pflegekosten zu tragen haben, denn Menschen mit geringeren finanziellen Ressourcen könnten dies nicht. „Hier wäre eine Entlastung durch eine andere Abschichtung der Beiträge oder aber durch steuerliche Vergünsti­gungen notwendig.“

Zur Finanzierung der Pflege ergänzte Kruse, Kranken- und Pflegeversicherung müssten „enger zusam­men­geführt werden. Die strikte Trennung zwischen diesen beiden Segmenten erscheint in vielerlei Hin­sicht künstlich“. Andreas Kruse ist seit Jahren als Vorsitzender der Altersberichtskommission verantwortlich für die Altersberichte der Bundesregierung.

kna

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