Apotheker klagen über Ausfälle im System für elektronische Rezepte

Berlin – Die Apothekerverbände beklagen, dass das System für das elektronische Rezept (E-Rezept) häufig ausfällt oder instabil läuft.
Das E-Rezept laufe der Deutschen Bahn in Sachen Unzuverlässigkeit den Rang ab, sagte der Chef der Bundesvereinigung (ABDA), Thomas Preis, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Ein ausgefallener Zug ist ärgerlich, aber ein nicht abrufbares E-Rezept kann erhebliche Konsequenzen für die Gesundheit von Menschen haben.“
Allein in den vergangenen beiden Wochen sei es an fünf Tagen zu Komplettausfällen oder erheblichen Beeinträchtigungen im E-Rezept-System oder der dahinter liegenden Telematikinfrastruktur gekommen, sagte er. „Jedes Mal sind Zehntausende Patienten betroffen.“
Weiter sagte Preis, zur Digitalisierung des Gesundheitswesens gebe es keine Alternative. „Aber diese Unzuverlässigkeit ist nicht hinnehmbar.“
Die verantwortliche Gesellschaft Gematik müsse dafür sorgen, dass Apotheken und Arztpraxen in einem stabilen System arbeiten könnten. „Die Ausfallsicherheit des Systems muss wesentlich verbessert werden.“ Und bei Ausfällen bräuchten Apotheken mehr Handlungsfreiheiten, um Patienten trotzdem zu versorgen.
Seit Januar 2024 ist das E-Rezept für verschreibungspflichtige Medikamente verpflichtend. Das Ziel: mehr Komfort und weniger Wege in die Arztpraxis. Händische Unterschriften und Wege entfallen, Folgerezepte können ohne erneuten Patientenbesuch ausgestellt werden. Wer will, kann das Rezept auch als Papierausdruck bekommen.
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