Astrazeneca will neue Impfstoffversion im Herbst vermarkten

Cambridge – Der britische Pharmakonzern Astrazeneca will im kommenden Herbst die nächste Generation seines Coronaimpfstoffes auf den Markt bringen, der besser vor kursierenden Virusvarianten schützen soll.
Im Frühjahr sollten klinische Tests mit diesen Impfungen beginnen, kündigte das Unternehmen heute an. In sechs bis neun Monaten könne dann voraussichtlich die Massenproduktion starten.
Auch der derzeit bereits in der EU, Großbritannien und vielen anderen Ländern eingesetzte Astrazeneca-Impfstoff, den der Konzern gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt hat, soll prinzipiell wirksam gegen Varianten sein.
Allerdings zeigte eine Studie kürzlich, dass er bei der zunächst in Südafrika entdeckten Variante wohl weniger vor milden und schweren Verläufen von COVID-19 schütze. Bei anderen Coronavarianten ist zudem teilweise noch ungeklärt, inwieweit sie sich der Wirkung bereits verfügbarer Impfstoffe entziehen können.
Astrazeneca hatte heute auch erklärt, seinen Gewinn im Coronajahr 2020 verdoppelt zu haben. Unter dem Strich stand 2020 ein Plus von 3,2 Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro), hieß es. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr demnach im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 26,6 Milliarden Dollar.
Astrazeneca gehört zu den Unternehmen, die einen Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-COV-2 entwickelt haben. In Deutschland und mehreren anderen europäischen Ländern ist das mit der Universität Oxford entwickelte Vakzin allerdings bislang nur für Menschen unter 65 Jahren zugelassen. Die zuständigen Aufsichtsbehörden verweisen darauf, dass belastbare Daten für die Wirksamkeit des Impfstoffs bei älteren Menschen fehlten.
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat – wie auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) – den Impfstoff dagegen auch bei Menschen über 65 Jahren empfohlen.
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