Auch ohne Corona: Homeoffice boomt

Berlin – Homeoffice war in den vergangenen Wochen aufgrund der Coronapandemie für viele Unternehmen das Mittel der Wahl. Doch auch schon davor hat die Zahl der Berufstätigen, die am heimischen Schreibtisch tätig sind, zugenommen. Das zeigt eine Befragung von rund 2.000 Erwerbstätigen im Auftrag der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga).
Demnach hatte 2019 mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Befragten die Möglichkeit, von zu Hause aus oder unterwegs zu arbeiten. Das ist ein Plus von sieben Prozent gegenüber 2016.
Darüber hinaus ergab die Befragung, dass 39 Prozent der Männer mobil arbeiten können. Bei Frauen sind es dagegen nur 29 Prozent. Mit 44 Prozent machen vor allem Führungskräfte von dieser Option Gebrauch. Unter allen Beschäftigten ohne Personalverantwortung liegt der Anteil bei 29 Prozent.
Neben Homeoffice bzw. mobilem Arbeiten hat die iga auch weitere Möglichkeiten der flexiblen Arbeitsgestaltung erhoben. So gaben 68 Prozent der Befragten an, dass sie Gleitzeitregelungen nutzen können. Vor drei Jahren waren es noch vier Prozent mehr. Mit 29 Prozent blieb die Anzahl der Personen, die auf Basis von Vertrauensarbeitszeit beschäftigt sind, nahezu gleich (+ 1 Prozent).
51 Prozent derjenigen Befragten, die Vertrauensarbeitszeit haben, gaben an, Arbeit und Privatleben gut vereinbaren zu können. Bei Homeofficebeschäftigten lag der Anteil bei 44 Prozent, bei Beschäftigten mit der Option Gleitzeit waren es 40 Prozent.
Zudem zeigte die Befragung, dass flexibles Arbeiten und Digitalisierung eng miteinander verknüpft sind. Von den Personen, bei denen Digitalisierung im Job gar keine Rolle spielt, können nur 33 Prozent ihre Arbeit selbstbestimmt gestalten. Bei Berufstätigen, die in sehr hohem Maße digital arbeiten, greifen 69 Prozent auf die Möglichkeit einer flexiblen Arbeitsgestaltung zurück.
In der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) arbeiten gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung zusammen. Ziel der Initiative ist es, arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren durch Arbeitsschutz und betriebliche Gesundheitsförderung vorzubeugen.
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