Vermischtes

Aussagen von Lisa Fitz zu Impftoten: SWR räumt Fehler ein

  • Montag, 20. Dezember 2021
/picture alliance, Geisler-Fotopress, Jens Krick
/picture alliance, Geisler-Fotopress, Jens Krick

Stuttgart – Nach falschen Aussagen der Kabarettistin Lisa Fitz zu Coronaimpftoten in der SWR-Comedy-Sendung „Spätschicht“ hat der Südwestrundfunk (SWR) Fehler eingeräumt. Fitz sprach in der Sendung, die am vorvergangenen Freitagabend im SWR ausgestrahlt worden war, von EU-weit 5.000 Coronaimpf­toten.

Weil es sich um eine falsche Tatsachenbehauptung von Fitz handle, werde die Sendung aus der ARD-Me­diathek genommen und auch von allen SWR-Plattformen und -Kanälen entfernt, teilte der Sender ges­tern mit. Fitz spricht mit Blick auf die Politik in der Sendung etwa von einem Prozent Panikmacher, „die 99 Prozent Lemminge“ steuerten. Die Impfpflicht sei der „feuchte Traum der Pharma“.

„Die Kritik an dieser Ausgabe der ‚Spätschicht“ trifft uns zu Recht‘, sagte Clemens Bratzler, SWR-Pro­gramm­direktor Information. „Bei der Konzeption der fraglichen Ausgabe war es das Anliegen der Redak­tion, unterschiedlichen und kritischen Meinungen auch zum sensiblen Thema Impfen Raum zu geben.“

Die Meinungsäußerungsfreiheit gelte jedoch nicht unbegrenzt, sondern ende auch in einer Comedy- oder Satiresendung bei falschen Tatsachenbehauptungen. „Die Aussage von Lisa Fitz zur Anzahl der Impftoten ist nachweislich falsch.“

In einer vorherigen Stellungnahme hatte der SWR noch betont, dass die Äußerungen von Fitz zwar in ihrer Wirkung schwierig, aber von der Meinungsfreiheit gedeckt seien. „Meinungsfreiheit ist für uns ein hohes Gut“, betonte Bratzler gestern.

„Dennoch war die erste Reaktion falsch, weil es hier eben nicht um eine Meinungsäußerung geht.“ Die Debatte schärfe den Blick auf die journalistischen Standards und die Wirkung der Angebote. Zuvor hatte unter anderem die Berliner Tageszeitung taz über den Auftritt von Lisa Fitz und die erste Stellungnahme des SWR berichtet.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung