Vermischtes

Banksy-Kunst in U-Bahn sollte zum Maskentragen animieren

  • Mittwoch, 15. Juli 2020
/Screenshot Banksy Instagramvideo
/Screenshot Banksy Instagramvideo

London – Der geheimnisumwitterte Streetart-Künstler Banksy hat in einer Londoner U-Bahn mit Rattenbildern für das Tragen von Masken in der Coronakrise geworben. Auf einem auf Instagram verbreiteten knapp einminütigem Video soll Banksy sogar selbst zu sehen sein – mit Maske, weißem Schutzanzug, blauen Gummi-Handschuhen und einer orangefarbenen Warnweste.

Bis heute Vormittag wurde es schon mehr als drei Millionen Mal angeschaut. In der U-Bahn sind die Bilder nicht mehr zu sehen – die Verkehrsbehörde hat sie wegwischen lassen. „In diesem speziellen Fall wurde das Kunstwerk vor einigen Tagen wegen unserer strengen Anti-Graffiti-Politik beseitigt“, räumte ein Sprecher der Verkehrsbehörde ein. Man wolle aber Banksy die Chance geben, ein neues Werk an einem „angemessenen Ort“ zu erschaffen.

Auf dem Video ist zu sehen, wie der Künstler mit Hilfe von Schablonen Ratten auf die inneren Wände und Fenster der Waggons malt. Ein Tier segelt zum Beispiel mit einem Mundschutz als Fallschirm herab, ein anderes – ohne Maske – niest viel Farbe an ein Fenster. Für seine Bilder benutzte Banksy auch Spraydosen und ein Drucksprühgerät.

Passagiere erkennen den Künstler in der U-Bahn nicht, weil sie ihn wohl für einen Mitar­beiter der Verkehrsbetriebe halten. Zum Schluss des Videos spielt der Künstler auf den Hit „Tubthumping“ der Band Chumbawamba an, in dem es unter anderem heißt: „I get up again“ (etwa: Ich stehe wieder auf). Als Kommentar hinterließ Banksy auf Instagram: „Wenn du keine Maske trägst, kapierst du es nicht.“

Die britische Regierung hatte gestern bekannt gegeben, dass vom 24. Juli an eine Mas­ken­pflicht in Supermärkten und anderen Geschäften in England gilt. Jeder Landesteil in Großbritannien entscheidet über seine eigenen Pandemiemaßnahmen. Eine Masken­pflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln wurde im Juni in England eingeführt. Banksy hat schon mehrmals die Pandemie in seinen Werken thematisiert.

Mit einem großen Gemälde bedankte er sich im Mai in einer Klinik in Southampton bei den Helden der Coronakrise. Das auf seinem Instagram-Account veröffentlichte Bild zeigt einen Jungen, der kniet und eine Krankenschwester-Puppe in seiner Hand durch die Luft schweben lässt.

Sie streckt wie Superman ihre Hand aus – und trägt Gesichtsmaske, Um­hang und eine Schürze mit rotem Kreuz. Der Künstler hinterließ außer seinem Bild auch einen Zettel, auf dem stand: „Danke für alles, was Sie tun. Ich hoffe, dies erhellt den Ort ein wenig.“

Banksys Identität gibt Rätsel auf. Bekannt ist, dass er aus Bristol stammt und Ende der 1990er-Jahre nach London kam. Einen Namen machte er sich mit gesellschaftskritischen und meist kontroversen Motiven, beispielsweise zu Flüchtlingen oder Konsumverhalten.

dpa

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