Bayer-Bericht sieht keinen Hinweis auf illegale Praxis bei Monsantolisten

Leverkusen – US-Anwälte haben im Auftrag von Bayer umstrittene interne Kritikerlisten auf den Prüfstand gestellt und dabei keine Hinweise auf illegales Verhalten festgestellt. Es ging um Listen des US-Saatgutkonzerns Monsanto, der von Bayer übernommen worden war.
Sie sind aus den Jahren 2016 und 2017, als Monsanto die Werbetrommel rührte für eine weitere Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat in der EU. Diesen Mai wurde die Existenz der Dokumente bekannt – in Frankreich verdächtigten Behörden das Unternehmen, illegal private Daten erfasst zu haben.
Bayer ist anderer Ansicht und verweist auf den nun vorgelegten Bericht. Darin heißt es: „Wir haben keine Beweise gefunden, die die Behauptungen der französischen Medien unterstützen, dass die Stakeholder-Listen illegal waren.“ Es gebe auch keine Hinweise, „dass die Listen auf einer illegalen Überwachung von Personen basierten, wie von Medien behauptet wurde“.
Die Inhalte der Listen stammten vielmehr hauptsächlich aus öffentlich zugänglichen Informationen wie Presseartikeln oder aus den sozialen Medien. „Darüber hinaus wurden Informationen aus dem direkten Kontakt mit Stakeholdern verwendet“, hieß es von Bayer.
Der Cheflobbyist von Bayer, Matthias Berninger, sieht mit dem Abschluss der Untersuchung einen weiteren Schritt hin zu Transparenz.
Auf den Listen standen den Angaben zufolge 1.475 Menschen, davon 466 aus Frankreich und 202 aus Deutschland. Unter ihnen waren Unterstützer, aber auch Kritiker von Glyphosat, etwa aus der Politik und dem Journalismus. Bayer hatte sich für die „komplett unangemessene“ Praxis entschuldigt.
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