Bayern: Stärkster Saisonstart der von Zecken übertragbaren FSME seit Einführung der Meldepflicht

München – In Bayern hat es 2024 bei der von Zecken übertragbaren Hirnhautentzündung (Frühsommer-Meningoenzephalitis, FSME) den stärksten Saisonstart seit der Einführung der Meldepflicht im Jahr 2001 gegeben. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) gestern hingewiesen. Sie warb deshalb erneut für eine Schutzimpfung.
Schon heute seien 94 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte des Freistaats als Risikogebiete deklariert – und der Klimawandel mache es den Zecken noch einfacher, betonte Gerlach.
Konkret wurden dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) seit Beginn des Jahres bayernweit insgesamt 37 FSME-Fälle (Stand 3. Juni 2024) gemeldet. Das sind 12 Fälle (48 Prozent) mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (Vergleichsdatenstand Anfang Juni 2023).
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung für alle Kinder und Erwachsenen in Bayern, die sich in Risikogebieten in der Natur aufhalten. Auch bei der Urlaubsplanung und im beruflichen Alltag sollte geprüft werden, ob ein Impfschutz gegen FSME angezeigt ist. Da nahezu der gesamte Freistaat vom Robert-Koch-Institut (RKI) als FSME-Risikogebiet eingestuft ist, wird die FSME-Impfung in Bayern ohne geografische Einschränkung öffentlich empfohlen.
„Die FSME-Impfquoten in Bayern sind insgesamt verbesserungswürdig. So besitzen lediglich gut ein Fünftel der Erwachsenen einen aktuellen FSME-Impfschutz“, so Gerlach. „Auch Kinder sind gefährdet, an FSME zu erkranken. In Bayern sind aber nur knapp 37 Prozent der Schulanfängerinnen und Schulanfänger gegen FSME geimpft.“
Auch bei der ebenfalls von Zecken übertragbaren Lyme-Borreliose sind die Fallzahlen gestiegen. Bislang wurden dem LGL in diesem Jahr 662 Fälle gemeldet. Das sind 51 Fälle mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
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