Vermischtes

Beschäftigte im öffentlichen Dienst oft Beschimpfungen ausgesetzt

  • Dienstag, 30. September 2025
/Orapun, stock.adobe.com
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Berlin – Viele Beschäftigte des öffentlichen Dienstes sind nach eigenen Angaben Beschimpfungen, Bedrohungen oder öffentlichen Diffamierungen über das Internet ausgesetzt. Das zeigt eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB).

Gewalt gegen Beschäftigte bei der Polizei, in Ordnungs- und Sozialämtern, in Jobcentern, Schulen, Krankenhäusern oder in Bus und Bahn sei „zum Alltag“ geworden, erklärte der DGB anlässlich einer Konferenz zu dem Problem in Berlin.

Der Umfrage zufolge waren 13 Prozent der Beschäftigten in ihrem beruflichen Alltag direkt von sogenannter digitaler Gewalt betroffen. Ein Drittel hat beobachtet oder erlebt, dass Kolleginnen oder Kollegen online angegriffen wurden. Sei es per E-Mail oder in sozialen Netzwerken: Knapp ein Drittel der Beschäftigten im öffentlichen Dienst hat demnach Sorge, Opfer solcher Übergriffe und Anfeindungen zu werden.

Beleidigungen und Beschimpfungen werden von betroffenen Beschäftigten am häufigsten genannt, auch Bedrohungen passieren demnach immer wieder. Eine geringe Prozentzahl berichtet sogar von öffentlichen Diffamierungen. Fast zwei Drittel kennen dabei keinen festgelegten Ablauf ihrer Arbeitsstätte für solche Fälle.

Von einem „Alarmsignal“ sprach die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack: „Digitale Gewalt verursacht weit über den eigentlichen Vorfall hinaus Schäden und beeinträchtigt die Arbeitsfähigkeit der Betroffenen langfristig.“ Hannack forderte frühzeitige Gegenmaßnahmen. Digitaler Gewalt müsse man sich ebenso entschlossen entgegenstellen wie körperlichen Angriffen.

Bereits die Bürgerbefragung 2025 des Beamtenbunds dbb hatte den Fokus auf das Thema gelenkt. Demnach geben 30 Prozent der Bundesbürger an, schon einmal Übergriffe auf öffentlich Beschäftigte beobachtet zu haben – also dass diese behindert, belästigt, beschimpft oder angegriffen wurden. Im Vergleich zu den Vorjahren ist dieser Anteil leicht gestiegen.

dpa

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