Vermischtes

Betriebsärzte: 19 Grad am Arbeitsplatz nicht für jeden Job geeignet

  • Donnerstag, 6. Oktober 2022
/picture alliance, Stephan Schulz
/picture alliance, Stephan Schulz

Weimar – Eine Höchsttemperatur von 19 Grad am Arbeitsplatz ist aus Sicht von Betriebsärzten nicht für jede körperlich leichte Arbeit geeignet. Das betreffe insbesondere dauerhafte Tätigkeiten, bei denen die Beschäf­tig­ten nicht zwischendurch aufstehen und sich bewegen könnten oder bei denen es auf Feinmotorik ankom­me, sagte der Präsident des Verbands Deutscher Betriebs- und Werkärzte (VDBW), Wolfgang Panter.

Es gebe eine Reihe solcher Arbeiten – vom technischen Zeichnen am Computer bis zur Bildschirmüberwa­chung am Leitstand von Fluglotsen. Nach der seit Anfang September geltenden Energiesparverordnung der Bundesregierung sollen zum Beispiel Arbeitsräume in öffentlichen Gebäuden maximal auf 19 Grad beheizt werden.

Diese Grenze gilt für körperlich leichte und überwiegend sitzende Tätigkeiten. Je nach körperlicher Schwere der Arbeit gelten Abstufungen. In der privaten Wirtschaft haben die Arbeitgeber die Möglichkeit, die Mindest­temperatur am Arbeitsplatz auf dieses Niveau zu senken. Mit Blick auf diese Energiesparmaßnahmen sollten Unternehmen Arbeitsplätze so gestalten, dass Beschäftigte die Möglichkeit hätten, sich während der Arbeit etwas zu bewegen, sagte der Mediziner.

„Bewegung ist ein Wärmeproduzent.“ Wichtig sei auch, Fußkälte zu verringern, etwa durch Auslegware über kalten Böden. Beschäftigte sollten zudem auf angemessene Kleidung achten.

Rund 600 Betriebs- und Werksärzte aus Deutschland treffen sich derzeit an zu einem Kongress in Weimar. Da­bei wollen sie darüber diskutieren, wie die Arbeitsmedizin auf neue Entwicklungen reagiert, etwa auf den Trend zum Homeoffice. Hier bedarf es dem Verbandspräsidenten zufolge unter anderem klarer Regelungen zur Ausstattung.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung