Biontech-Manager erwartet hohe Produktionskapazitäten für Coronaimpfstoff

Mainz/Marburg – Das Mainzer Unternehmen Biontech ist zuversichtlich, die Produktion seines Coronaimpfstoffs im ersten Halbjahr 2021 auf große Mengen hochfahren zu können. In den ersten sechs Monaten des kommenden Jahres könnten in dem Betrieb in Marburg bis zu 250 Millionen Dosen hergestellt werden, sagte Finanzvorstand Sierk Poetting heute den Zeitungen der VRM-Gruppe, darunter der Allgemeinen Zeitung in Mainz.
In dem in Marburg übernommenen Novartis-Werk seien nur einige Umstellungen notwendig. „Das ist eine Menge intensive Arbeit, aber letztendlich kein Hexenwerk.“ In den USA hat Biontech zusammen mit seinem Partner Pfizer als weltweit erstes Unternehmen die Notfallzulassung eines Coronaimpfstoffes beantragt. Biontech arbeite eng mit den Genehmigungsbehörden zusammen, sagte Poetting.
Die Produktion des Betriebs in Marburg müsse lediglich umgerüstet werden, sagte Poetting. „Deshalb sind wir zuversichtlich, bald starten zu können.“ Die notwendigen Vorprodukte wie Gläser für die Abfüllung der Impfstoffdosen seien bis auf weiteres gesichert.
Für den Betrieb in Marburg sei eine Kapazität von etwa 60 Millionen Impfstoffdosen im Monat möglich. Die eigentliche Herstellung des Impfstoffs dauere eine Woche, die Qualitätskontrolle und Freigabe benötigten dann weitere drei Wochen.
Die notwendige extreme Kühlung des Biontech-Impfstoffes um minus 70 Grad stelle kein großes Hindernis dar, sagte Poetting: „Da die Impfung über Zentren und nicht über den Hausarzt organisiert wird, sollte das kein Problem sein.“
Trockeneis zur Kühlung könnte notfalls auch die Freiwillige Feuerwehr vor Ort nachfüllen. Biontech arbeite aber auch an Impfstoffen einer neuen Generation, die einfacher gelagert werden könnten.
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