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Biontech will staatliche Investitionen zum Ausbau von Impfstoffproduktion

  • Montag, 8. Februar 2021
/Markus Mainka, stock.adobe.com
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Mainz – Dem Mainzer Hersteller Biontech würde nach eigenen Angaben mehr staatliches Geld nützen, um die Produktionskapazitäten für den Coronaimpfstoff auszubauen.

„Im vergangenen Jahr hätte uns mehr Geld nicht geholfen, weil wir den Produktionsprozess im großen Maßstab erst sicher aufstellen mussten“, sagte Finanzvorstand Sierk Poetting dem Spiegel. „Jetzt aber würde Geld helfen. Erst recht, wenn wir für nächstes Jahr eine Kapazität von drei Milliarden Dosen an­tizipieren sollen, wie es diese Woche bereits angefragt wurde.“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte: „Biontech hat auf dem Impfgipfel einen möglichen Finanzbedarf von bis zu 400 Millionen Euro für die Reservierung von Kapazitäten und Rohstoffen bis in das nächste Jahr hinein dargelegt. Wir sind im Austausch mit dem Unternehmen, um dies weiter zu kon­kretisieren.“

Darüber spreche man auch mit anderen Herstellern von Impfstoff. „Wir wollen für den Fall problemati­scher Mutationen oder notwendiger Auffrischimpfungen auch für 2022 ausreichend Kapazität für Deutsch­land, Europa und die Welt sichern.“

Ein Regierungssprecher sagte: „Wir werden alles Notwendige zur Unterstützung tun.“ Bundesfinanz­minis­ter Olaf Scholz (SPD) äußerte sich im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland ähnlich: „Am Geld wird die schnellere Beschaffung von Impfstoff jedenfalls nicht scheitern.“

Poetting geht davon aus, dass der Bedarf an Impfstoff weiter steigen wird. „Es gibt unterversorgte Län­der, es könnte eine dritte Impfdosis gegen mutierte Varianten des Virus notwendig werden, oder es könn­ten sich ganz neue Mutationen entwickeln. Deswegen arbeiten wir daran, weitere Standorte auszu­bauen und neue Partner in unser Netzwerk zu nehmen“, sagte er.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte angesichts der Lieferengpässe bei Coronaimpf­stoffen für die Bereitstellung weiterer EU-Mittel geworben. Als Beispiel wurden zusätzliche Investitionen in den Ausbau oder die Umwidmung von Produktionsstätten genannt. Poetting sagte dem Magazin dazu: „Den Vorschlag müsste man prüfen. Er könnte idealerweise dazu führen, dass mittelfristig Kapazitäten erhöht werden könnten.“

dpa

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