Biosimilar-Markt in Deutschland weiter auf Wachstumskurs

Frankfurt am Main – Biopharmazeutika machten im vergangenen Jahr rund 36 Prozent des Arzneimittelumsatzes in Deutschland aus. Das entspricht einem Volumen von etwa 23,1 Milliarden Euro, wie aus dem Bericht „Fokus Biosimilar“ des Unternehmens IQVIA hervorgeht, der Zahlen und Trends für das vierte Quartal 2024 zusammenfasst.
Im Marktsegment Biopharmazeutika entfällt ein stetig wachsender Anteil auf Biosimilars – biotechnologisch hergestellte Arzneimittel, die nach Patentablauf eines Originals auf den Markt kommen und diesem in Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit vergleichbar sein müssen.
IQVIA zufolge stieg der Umsatzanteil der Biosimilars am Biopharmazeutikamarkt im vierten Quartal auf 51 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Plus von mehr als zehn Prozent. Folglich entfallen die übrigen 49 Prozent des Umsatzes auf die Original-Biopharmazeutika innerhalb dieses Teilmarktes.
Biosimilars spielen also inzwischen wirtschaftlich eine gleichwertige Rolle wie die ursprünglichen Referenzpräparate – zumindest bezogen auf den Umsatz in diesem spezifischen Marktsegment, in dem Konkurrenzprodukte bereits vorhanden sind.
Die größten Umsatzanteile entfallen auf die Bereiche Onkologie und Immunologie. Auch bei jüngst eingeführten Wirkstoffen zeigen sich laut dem Bericht bereits relevante Marktanteile. So lag der Anteil von Biosimilars bei Ustekinumab nur wenige Monate nach Einführung bei über 13 Prozent.
Der Anteil von Biosimilars unterscheidet sich regional und zwischen den verschiedenen Krankenkassen. Im Bundesdurchschnitt lag der Anteil von Biosimilars an den verordneten Tagesdosen (Defined Daily Doses, DDD) im Markt mit Biosimilar-Konkurrenz bei rund 23 Prozent.
Dieser Wert variiert jedoch deutlich zwischen den Bundesländern. Höhere Anteile verzeichneten unter anderem Schleswig-Holstein (33 Prozent), Sachsen-Anhalt (27 Prozent) und Brandenburg (25 Prozent). Unter dem Schnitt lagen hingegen Bayern (19 Prozent) und Baden-Württemberg (22 Prozent).
Auch auf der Ebene der Krankenkassen bestehen Unterschiede. Während etwa bei der AOK rund 22 Prozent der Tagesdosen im Markt mit Biosimilar-Konkurrenz auf Biosimilars entfallen, sind es bei der Landwirtschaftlichen Krankenkasse 28 Prozent.
Ein wesentlicher Faktor für die Marktdurchdringung sind offenbar Rabattverträge: 79 Prozent der Biosimilar-Verordnungen erfolgten im vierten Quartal 2024 innerhalb dieser Verträge.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: