Brandenburger melden Kindeswohlgefährdungen häufig anonym

Berlin – Brandenburger melden Verdachtsfälle von Kindeswohlgefährdungen am ehesten anonym bei den Jugendämtern. 19 Prozent der Fälle gingen 2018 auf eine anonyme Meldung zurück, wie das Amt für Statistik gestern mitteilte. Zum Vergleich: In Berlin lag der Anteil nur bei sieben Prozent.
Insgesamt bearbeiteten die Ämter in Brandenburg rund 6.000 Verfahren – zehn Prozent weniger als 2017. Polizei, Gericht und Staatsanwaltschaft informierten die Jugendämter in 18 Prozent der Fälle (Berlin: 29 Prozent). Verwandte, Bekannte und Nachbarn initiierten zwölf Prozent der Verfahren (Berlin: sieben Prozent).
Ein ebenso hoher Anteil ging auf Meldungen von Erziehern, Tagesmüttern und Lehrern zurück (Berlin: 20 Prozent). Jeder zehnte Fall in beiden Bundesländern wurde durch die Kinder oder Eltern selbst angestoßen.
Fast jedes fünfte Kind (19 Prozent) aus Brandenburg war demnach akut gefährdet. „In diesen Fällen war eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls des Kindes oder Jugendlichen bereits eingetreten oder mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten“, hieß es. 17 Prozent waren latent gefährdet.
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