Vermischtes

Brasilien erlaubt Test für deutsch-amerika­nischen Impfstoff

  • Mittwoch, 22. Juli 2020
/picture alliance, ZUMAPRESS.com, Andre M. Chang
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Brasília – Die brasilianische Überwachungsbehörde für Gesundheit, Anvisa, hat einen wei­teren Test für einen Coronaimpfstoff zugelassen – diesmal mit deutscher Beteili­gung.

Wie aus einer Veröffentlichung im Amtsblatt „Diário Oficial“ hervorging, erlaubte die An­visa dem Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und dem US-Konzern Pfizer, Tests für eine Impfung gegen SARS-CoV-2 in Brasilien vorzunehmen.

Es ist bereits die dritte Erlaubnis dieser Art der Behörde, um die Wirksamkeit von Corona-Wirkstoffen zu überprüfen. Anfang der Woche hatte der chinesische Pharmakonzern Sino­vac in Brasilien die entscheidende dritte Testphase seines Impfstoffs gestartet.

Ein Impfstoff des britischen Pharmaunternehmens AstraZeneca, entwickelt von Forschern der Universität Oxford, wird in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateiname­ri­kas schon seit Juni getestet.

In Brasilien mit rund 210 Millionen Einwohnern breitet sich das Virus immer noch rasant aus. Mehr als zwei Millionen Menschen haben sich mit Corona infiziert, mehr als 80.000 Menschen sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit COVID-19 gestorben.

Biontech und Pfizer hatten in den Forschungen an einem Impfstoff gestern ein weiteres positives Teilergebnis bekanntgegeben. Ob die genannten Impfstoffe ausreichend wirken, müssen noch größere Versuche an Probanden zeigen.

Wie Biontech und Pfizer heute weiter erklärten, sollen sie Hunderte Millionen Impfstoff­do­sen in die USA liefern. Man habe eine entsprechende Vereinbarung mit den US-Behör­getroffen.

Demnach geht es zunächst um 100 Millionen Impfstoffdosen. Nach deren Erhalt zahlt die US-Regierung 1,95 Milliarden US-Dollar (rund 1,68 Milliarden Euro). Später habe die Re­gie­rung die Möglichkeit, bis zu 500 Millionen weitere Dosen zu erwerben.

Die beiden Unternehmen wollen noch im Oktober das Zulassungsfahren beginnen, wenn erste Studien erfolgreich sind. Die ersten Charge soll demnach im vierten Quartal gelie­fert werden, wenn der Impfstoff die entsprechende Notfallgenehmigung erhält. Die ame­rikanische Bevölkerung solle den Impfstoff kostenfrei erhalten.

Biontech und Pfizer arbeiten derzeit bei der Entwicklung eines möglichen Impfstoffes zu­sammen, jüngst hatten die beiden Unternehmen eine erste Liefervereinbarung über 30 Millionen Dosen mit der britischen Regierung bekanntgemacht.

dpa

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