Bremen bleibt bundesweit Schlusslicht bei der Armutsquote
Berlin – Bremen ist nach einem Bericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes bei der Armutsquote weit abgeschlagen und das Schlusslicht unter den Bundesländern.
Während in Bayern im vergangenen Jahr nur 11,6 Prozent der Menschen in Armut lebten, lag die Quote in Bremen bei 28,4 Prozent, wie aus dem heute vorgestellten Armutsbericht 2021 des Verbandes hervorgeht. Ein Jahr zuvor lag die Quote in Bremen noch bei 24,9 Prozent.
Zwar seien die Zahlen von 2019 und 2020 aus methodischen Gründen nur bedingt vergleichbar, aber eine starke negative Entwicklung für Bremen sei deutlich, sagte Wolfgang Luz, Vorstand des Paritätischen Bremen. Bremens Quote liege fast acht Prozentpunkte über den hohen Quoten der Bundesländer Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.
Mit auch nur annähernd gleichen Lebensbedingungen habe das nichts mehr zu tun, sagte Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. „Deutschland ist nicht nur sozial, sondern auch regional ein tief gespaltenes Land – und die Gräben werden tiefer.“ Insgesamt diagnostizierte der Paritätische einen wachsenden „Wohlstandsgraben“ zwischen Süddeutschland und dem Rest der Republik.
Bundesweit lebten im vergangenen Jahr etwa 13,4 Millionen Menschen unter der Armutsgrenze – das entspricht einer Quote von 16,1 Prozent, 2019 lag die Quote bei 15,9 Prozent. Als arm gelten Menschen, denen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung steht.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: