Vermischtes

Bundesagentur: Zahl der Beschäftigten in der Pflege sinkt nicht

  • Freitag, 7. Mai 2021
/picture alliance, ANP, Jeffrey Groeneweg
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Nürnberg – Die Zahl der Beschäftigten in der Pflege ist während der Coronapandemie entgegen land­läufiger Auffassung gestiegen. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) heute in Nürnberg mit.

Im Oktober 2020 habe es in der Gesundheits- und Altenpflege 1,77 Millionen sozialversicherungs­pflich­tig Beschäftigte gegeben. Das seien 43.300 mehr als ein Jahr zuvor.

Auch von 2019 auf 2020 habe es ein Plus gegeben. In den vergangenen fünf Jahren sei in der Pflege ein Beschäftigungsplus um 14 Prozent zu verzeichnen.

Die von mehreren Interessenvertretern zuletzt zitierte Zahl von 9.000 Menschen, die dem Pflegeberuf während der Pandemie den Rücken gekehrt haben sollen, könne aus der Datenlage nicht bestätigt wer­den, hieß es.

Zwar sei die Zahl der Alten- und Krankenpflegekräfte in den Monaten März bis Juli 2020 um 0,5 Prozent gesunken – dieser saisonale Rückgang sei aber jedes Jahr festzustellen und nicht vorwiegend durch die Pandemie bedingt. Ursache sind etwa endende Ausbildungsverhältnisse und angepasste Stellenbeset­zungs­­prozesse vor den Sommerferien.

Trotz des Beschäftigungsaufbaues sei der Fachkräftebedarf in der Pflege erheblich. Medizinischer Fort­schritt und höheres Durchschnittsalter führten zu einem erhöhten Bedarf. Auf aktuell 12.700 gemeldete Stellen für Fachkräfte in der Gesundheitspflege kämen lediglich 5.800 Arbeitslose.

In der Altenpflege seien für 12.800 Stellen nur 3.600 Arbeitslose registriert. Allerdings: Bei den Pflege­helfern sowohl im Gesundheits- als auch im Altenpflegebereich gebe es mehr Bewerber als Stellen. Die BA versuche, das Problem unter anderem mit Umschulungen in den Griff zu bekommen. Seit 2015 seien so mehr als 40.000 Menschen zu Pflegern geworden.

Außerdem versucht die BA, Fachkräfte aus dem Ausland nach Deutschland zu holen – etwa aus Ländern wie Bosnien-Herzegowina, Tunesien und den Philippinen. Hier hatten jedoch unter anderem die Reisebe­schränkungen in der Coronapandemie zu geführt, dass die Anwerbebemühungen ins Stocken gerieten.

dpa

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