Bundeswehr vergrößert Coronakontingent auf 16.000 Soldaten

Bonn/Berlin – Die Bundeswehr wird weitere 1.000 Soldaten für Hilfseinsätze in der Coronakrise bereithalten. Das Gesamtkontingent wachse bis spätestens Ende November auf 16.000 Männer und Frauen, sagte Generalleutnant Martin Schelleis, Inspekteur der Streitkräftebasis und Nationaler Territorialer Befehlshaber, heute in einer Telefonkonferenz mit Journalisten.
Geprüft werde derzeit auch, weitere Soldaten für den Notfall als Reserve – wohl einige Tausend mehr – einzuplanen. „Die zweite Welle ist offenkundig über Deutschland und Europa massiver hereingebrochen als von vielen erwartet beziehungsweise erhofft“, sagte Schelleis.
Inzwischen seien 5.600 Soldaten in der Coronahilfe gebunden, davon 4.366 in den Hilfseinsätzen direkt im Einsatz. Amtshilfe werde in allen Bundesländern geleistet, derzeit vor allem in 255 von bundesweit 375 Gesundheitsämtern, aber auch mit mobilen Abstrichteams. In Alten- und Pflegeheimen seien 88 Soldaten im Einsatz.
In der Coronahilfe sei deutlich geworden, dass viele Deutsche bisher offenbar keinen Kontakt zu Bundeswehrsoldaten hatten und – so höre er es – erstaunt über Hilfsbereitschaft und Empathie seien. Das erstaune wiederum ihn selbst, und er frage sich, welches Bild wohl vorher vorgeherrscht habe, sagte Schelleis.
Der Inspekteur erwartet eine steigende Nachfrage nach Amtshilfe in Gesundheitsämtern. Die Bundeswehr sei auch darauf eingestellt, eine mögliche bundesweite Impfkampagne logistisch zu unterstützen.
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