Bundesweite Coronainzidenz stagniert auf hohem Niveau

Berlin – Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz heute mit 687,5 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Coronaneuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 680,9 gelegen (Vorwoche: 787,5; Vormonat: 248,2). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen.
Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.
Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte am vergangenen Freitag in Bezug auf die bundesweite Situation, er gehe vom Drei- bis Vierfachen aus.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 150.052 Coronaneuinfektionen (Vorwoche: 172.536) und 209 neue Todesfälle (Vorwoche: 185) innerhalb eines Tages.
Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 34.758.889 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Das die Krankenhäuser weiterhin stark belastet sind, zeigt das Beispiel Bayern. Hier verfestigt sich zwar der Abwärtstrend bei den Corona-Inzidenzen, die Belastung in den Krankenhäusern bleibt jedoch hoch. Heute meldete das RKI einen Inzidenz-Wert von 782,1 für den Freistaat.
Das ist der siebte Rückgang in Folge. Am Dienstag vergangener Woche hatte der Wert noch bei 1.096,8 gelegen. Noch deutlicher sinken die Zahlen in München, wo die Wiesn-Welle wohl ausläuft. Mit 638,7 hat sich die Inzidenz dort binnen Wochenfrist mehr als halbiert.
Das Landesamt für Gesundheit meldete aber mit 2.325 COVID-Erkrankten in den Krankenhäusern einen Wert, der immer noch zu den höchsten der gesamten Coronapandemie zählt. Auf den Intensivstationen stieg die Zahl der COVID-19-Patienten (Stand gestern) im Wochenvergleich sogar leicht auf 323 an.
Laut bundesweitem Intensivregister meldeten gestern 90 bayerische Intensivstationen eingeschränkten Betrieb. Das sind so viele wie seit der schweren Welle vor knapp einem Jahr nicht mehr.
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